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Zum Stil-Thema ist bei Wikipedia folgendes zu entnehmen: "Post Rock ist ein Sammelbegriff für unterschiedliche Spielarten des Rock, die einerseits sehr stark mit Alternative oder Indie Rock verwandt sind, andererseits Anklänge an den Progressive Rock und Space Rock der 70er Jahre bieten und sich auf den Krautrock beziehen. Alternative und Indie sind mir bekanntlich überhaupt nicht zuträglich, während es bei Progressive und Space Rock anders aussieht.
Aus diesem Grund war mir die Truppe O.R.k. (schreibt sich richtig so, sprich einem kleinen "k" hinten) zuvor absolut kein Begriff, und erst über das Line-up konnten ein paar wegbereitende Leitplanken gesetzt werden. Der für mich bekannteste Musiker ist dabei Bassist Colin Edwin (Ex-Porcupine Tree), gefolgt von Drummer Pat Mastelotto (seit 1994 bei King Crimson), sowie Frontmann Lorenzo Esposito Fornasari (Kurzform "LEF") und Gitarrist Carmelo Pipitone (Marta Suitubi). Das Quartett fand 2008 ertsmals zusammen und hat seither mit «Inflamed Rites (2015), «Soul Of An Octopus» (2017) und «Ramagehead» (2019) drei Alben veröffentlicht, die allesamt wegen meinen selbst auferlegten Stil-Scheuklappen geräuschlos an mir vorbei gezogen sind. Darum kann es nichts Besseres geben, als sich durch möglichst vorurteilsbefreites Anhören einer Scheibe letztlich doch bestätigt zu sehen oder dann eben etwas Neues zu entdecken.
Um es gleich vorweg zu nehmen, umgehauen hat mich «Screamnasium» nicht, aber beeindruckt allemal. Das liegt in erster Linie am sehr ausdrucksstarken Gesang von LEF, der stimmungsabhängig alles in die Songs rein zu legen vermag und von seinen technisch hochstehenden Kollegen, ergänzt um instrumentale wie gesangliche Gastbeiträge (Sängerin und Grammy-Preisträgerin Elisa Toffoli bei «Consequence) und Cellist Jo Quail, der beim Schlusstrack «Someone Waits» einen entsprechenden Part beisteuert. Insgesamt klingt das Album deutlich mehr "proggy" als "indie" oder gar "alternative", zumindest für meine bescheidenen Kenntnisse in diesem Genre. Herausragend ist jedoch LEFs Gesang, der allem seinen Stempel aufdrückt, und je mehr man sich auf diesen absolut top produzierten Sound einlässt, desto mehr Türchen gehen bei mir auf, wenn auch nicht jedes. Kenner müssen hier jedoch schon nur wegen «Deadly Bite» zuschlagen!
Rockslave