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Die floridianischen Urgesteine Obituary aus Gibsonton, knallen uns ihrem Erstling namens «Slowly We Rot» in Live-Form, also genannt «Slowly We Rot Live & Rotting», was denn sonst, um die Ohren.
Also das komplette Live-Album in livehaftiger Form auf uns niederprasselnd, mit Hinzunahme von drei Bonus-Tracks, namentlich «Redneck Stomp», «Dethroned Emperor» und «A Dying World» sowie einem «Intro», gerottet und geröchelt, selbstverständlich. Die pure floridianische Verzombifizierung kommt in den insgesamt sechzehn Tracks auf «Slowly We Rot Live & Rotting» brutal herüber, und die Songs haben nichts, aber auch gar nichts an Brutalität, Intensität oder Death verloren, im Gegenteil, denn in der aktuellen Besetzung mit Donald Tardy (Drums), Trevor Peres (Rhyhtmguitars), John Tardy (Vocals), Terry Butler (Bass) und Kenny Andrews (Leadguitars) knallt einem soviel Energie und Power an Kultsongs um die Ohren, dass es ein wahres Festmahl, nein, eine Festorgie wird und ist. Herrlich, einfach nur herrlich. Da wird der gethrashte Death einfach nur zelebriert, ohne Kitsch, ohne Firlefanz. Die doomigen Parts wechseln sich mit den schnelleren Parts gekonnt ab. Man kann das seinerzeit - und immer noch aktuelle - Songwriting lesen und verstehen, man hört das Original - eben Obituary - heraus und kann die möglichen Klone der Amis klar trennen. Klingt hart, ist aber so. Oft kopiert und doch niemals erreicht, das sind eben Originale, so wie Obituary!
Anyway, Plagiate hin oder her, wenn das Original wahr- wie livehaftig immer noch existiert, wieso sollte man auf eine Kopie ausweichen? Eben! Schnelles Riffing, herrliche Soli, gnadenloser Tieftöner, Double-Bass Drum-Attacken en masse, bösartige Shouts and Screams, klare Growls. Ja..., das Thrashdeathige halt, das Kultige und Groovige, was im Genre Death Metal halt - nebst ungehaltenem Gebloche - auch noch existiert und wohlweislich die Nackenmuskeln stärker und heftiger beansprucht. Ryhtmuswechsel aus dem Effeff, also keine unnötigen Breaks zwischendurch, nein, sondern einfach aus dem Spiel heraus mal den Rhythmus wechseln, spielerisch einwandfrei, denn gekonnt ist gekonnt. Böse? Ja, der Sound, der ist sehr böse. Das geniale Ur-Cover, sprich Kult-Cover kommt ebenso rüber wie die messerscharfe, klare Live-Produktion. Somit sind Vergleiche, sofern zulässig bei so einem Original, hin zu Death, Autopsy, Asphyx, Jungle Rot, Six Feet Under, Bolt Thrower, Benediction, Massacre sowie weiteren Combos dieses Genres nicht abwegig von der Hand zu weisen. Wie bereits erwähnt, setzt es dafür eine zehn von zehn auf der Richterskala ab, denn dieses Erdbeben erzeugt Wirkung. Somit empfiehlt sich «Slowly We Rot Live & Rotting» als absolute Pflichtkeule für alle Deather/-innen, ohne Wenn und Aber. Doch schlussendlich entscheidet Ihr, ob man diesem Anspruch gerecht wird und habt somit die freie Wahl, ihr Todes-Sehnsüchtigen.
Poldi