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Oha, da macht aber jemand aus seiner Vorliebe für die ganz frühen Judas Priest keinen Hehl. Zwar wird uns das kalifornische Quintett als Heavy Psych Band mit Anleihen aus dem Progressive – und dem Doom Rock verkauft, aber die bandeigene Selbsteinordnung "Hard 'n' Heavy Rock 'n' Roll from the other side of time" trifft es schon eher.
Und auf dieser anderen Seite der Zeit hat man offensichtlich die Priest-Glanztaten «Sad Wings Of Destiny» und «Sin After Sin» zum Dreh- und Angelpunkt des eigenen musikalischen Schaffens deklariert. Dass ein dermassen ambitioniertes Unterfangen von vorneherein zum Scheitern verurteilt ist, liegt eigentlich auf der Hand, denn wer kann schon einer Band das Wasser reichen, die bereits in ihrer Frühphase unsterbliche Metal-Klassiker kreiert hat und nach über fünfzig Jahren immer noch dick im Geschäft ist? Trotzdem würde ich Psychic Hit nicht einfach als missratene Kopie abtun. Zwar wagt sich Sängerin Ariana Jade immer wieder an High Pitch Schreie, die einen unweigerlich dazu verleiten, Parallelen zu Rob Halford zu suchen, als dieser noch als Blondschopf mit üppigem Haupthaar durchs Leben schritt; aber schon alleine der Umstand, dass hier eben eine Frau mit völlig eigenem Timbre am Mikro steht, verleiht der Truppe einen ganz spezifischen Charakter. Und ganz ehrlich, hat die Welt nicht schon mehr als genug Priest-Klone, die sich überdeutlich am Schaffen der Metal-Götter aus Birmingham ab «British Steel» orientieren? Da empfinde ich es schon als geradezu erfrischend, wenn sich eine junge Band (gegründet 2017) von der noch deutlich bluesig und progressiv angehauchten Phase von Judas Priest inspirieren lässt.
Mirko B.