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Metal Factory since 1999
Es erreichen uns ja des Öfteren Veröffentlichungen, deren Metal Factory-Kompatibilität zumindest diskutabel ist. Im Falle von «Albero» (It. Baum) bin ich mir allerdings schon beinahe sicher, dass dieser Output einen sehr schweren Stand unter unserer Leserschaft haben wird.
Hinter S A R R A M steckt der sardische Multiinstrumentalist Valerio Marras, ein risikofreudiger Experimentator, der sich auf die Erzeugung minimalistischer Soundscapes spezialisiert hat, die im Wesentlichen aus sehr repetitiven Klangspielereien bestehen. Hierbei bedient er sich verschiedener Instrumente wie Synthesizer, Glockenspiel, Mandoline, Kalimba und Gitarre, wobei gerade die Letztgenannte eher zurückhaltend zum Einsatz kommt, der Drone-Anteil hält sich somit in engen Grenzen. Vielmehr setzt Valerio Marras auf hypnotisierende Klangteppiche, welche zwar durchaus beklemmend wirken können, gleichzeitig aber vorwiegend filigran und zerbrechlich wirken und nur selten durch ein schweres Riff durchbrochen werden. Ich mag zwar Sinn und Zweck solcher Musik nicht wirklich verstehen, aber ich kann nicht leugnen, dass ihr meditativer Charakter etwas bewirkt, und genau das dürfte im Sinne des Erfinders sein. Wenn Stimmung und Umgebung gerade passen, kann man sich mit «Albero» recht schnell vom Alltag abwenden und sich auf eine dunkle, intensive Klangreise begeben. Das kann und darf man selbstverständlich als Eskapismus auslegen, aber solange diese Weltflucht nur knappe vierzig Minuten dauert, gibt es eigentlich nichts Grundsätzliches daran auszusetzen.
Mirko B.