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Eigentlich wäre jetzt ja die Jahreszeit von Glühwein, Lichterketten, Besinnlichkeit, Geschenken und lukullischen Genüssen, kurz Weihnachten steht vor der Türe. Anstatt aber irgendeiner drögen und unmotivierten bis peinlichen X-Mas CD einer Rock- oder Metal-Combo, liegt nun zum Abschluss des Rezensions-Jahres 2021 eine Occult Heavy Metal Scheibe auf dem Tisch..., holy hell!
Diese "besondere Ehre" gebührt Serpent Lord (Gr), die ihren Bandnamen offenbar genau so geschrieben haben wollen. Dies, um nicht mit anderen Kapellen gleichen Namens (wobei es eigentlich keine andere mehr gibt, denn die gleichnamigen Amis gibt es schon lange nicht mehr!) verwechselt werden wollen. Das Quartett aus Thessaloniki (darum eben das hinten angesetzte "Gr" für Griechenland) besteht aus Marios Arikas (Vocals), Giorgos Terzitanos (Guitars, Backing Vocals) Lazaros Bouroutzoglou (Guitars) und Konstantinos Sotirelis (Bass, Backing Vocals). Ein Drummer wird explizit nirgends genannt, aber da sich der Drum-Sound definitiv nicht nach Angelo Sasso anhört, gehen die Credits an einen unbekannten Trommler. Die Truppe formierte sich erst 2016 und legte bereits im Jahr darauf das erste Demo hin, dem 2018 das Debüt «Towards The Damned» folgte. Davon nahm die breite Masse jedoch kaum bis gar nicht Notiz. Trotzdem stehen bisher einige nennenswerte Tour-Support Slots für Bands wie Primordial, Rotting Christ, Blaze Bayley, Omen oder Grand Magus zu Buche.
Hört man sich die Mucke vom brandneuen Album «Apocrypha» an, wird umgehend bestätigt, dass hier eine routinierte Band am Werk ist, die sich musikalisch vor allem im Fahrwasser von Mercyful Fate, In Solitude, Satan oder Hell aufhält. Den Leadgesang von Marios verorte ich dabei durchaus in der Nähe von David Bower (Hell), wenn auch nicht immer. Nach dem Opener «The Final Horseman», der rhythmisch mitunter auch ein paar Vibes von Candlemass aufweist, gibt sich bei «Divine Plane» überraschend Ex-Iced Earth Fronter Stu Block als Guest die Ehre, der heuer nach dem "Schaffer'schen Desaster" ja wieder zu seiner alten Stamm-Combo Into Eternity zurück gekehrt ist. Serpent Lord (Gr) hinterlassen insgesamt einen ganz ordentlichen Eindruck, ohne dabei aber Berge versetzen zu können. Das Ganze plätschert mehrheitlich ereignislos vor sich hin und lässt Earcatcher Qualitäten klar vermissen. Der Sound hätte dabei auch noch wuchtiger produziert sein dürfen. Fazit: Talent vorhanden, aber definitiv nicht genug, um in diesem Business nachhaltig bestehen zu können.
Rockslave