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Seit seiner Gründung im Jahr 2009 war das ukrainische Trio nicht nur sehr fleissig - «Father Light» ist bereits das fünfte Album der Band - sondern hat dazu noch eine wirklich interessante Wandlung vollzogen.
Frönte man in den Anfangstagen noch recht harschem, nahe am Sludge angesiedeltem Doom Rock, hielten in späteren Releases langsam aber stetig auch progressive und alternative Sounds sowie eine Vorliebe für psychedelisch eingefärbtem Desert Rock Einzug, was parallel dazu mit cleaneren und weniger aggressiven Vocals einher ging. Da aber Stoned Jesus eine Truppe ist, die grossen Wert darauf legt sich nicht zu wiederholen, hat man konsequenterweise mit dem jüngsten Spross den definitiven Wandel zum Doom Prog vollzogen. Eine Kombination die zweifelsfrei ihre Reize besitzt, allerdings zumindest für den unbedarften Zuhörer auch gewisse Tücken aufweist, denn leicht zugänglich ist auf der Scheibe bestenfalls der akustische Titelsong, der die ganze Sache hier auch gleich eröffnet.
Auf den darauf folgenden restlichen vier Tracks zelebrieren Stoned Jesus danach ihre Vorliebe für überlange, experimentierfreudige Songs, die eindrucksvoll aufzeigen, wie ungemütlich und dissonant progressive Klänge auch sein können. Natürlich haben etablierte Bands dieser Stilrichtung auch schon schräge Sounds produziert, in progressiv ausgerichteter Musik gehört eine Portion Wahnsinn naturgemäss zum guten Ton, aber bei Stoned Jesus ist es vor allem die Kombination mit Doom – und Alternative Rock, welche die Songs auf weiten Strecken wirklich sperrig und schwer verdaulich wirken lässt. Easy Listening geht definitiv anders, aber für die finsteren Stunden zwischendurch ist «Father Light», trotz des Titels, zweifellos ein geeigneter Soundtrack.
Mirko B.