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Das nenne ich mal eine amtliche Karriere für eine Doom Metal Band! The Cross, gegründet 1990 in Salvador – Bahia, Brasilien durch Sänger Eduardo «Slayer» Mota, veröffentlichten bis 1994 zwei Demos, gingen danach in eine über zwanzigjährige Pause über, um sich 2015 mit der EP «Flames Through Priests» zurück zu melden und 2017 endlich das selbstbetitelte Debüt zu veröffentlichen.
Jetzt folgt fünf Jahre und ein paar Line-up Wechsel später endlich der Nachfolger «Act II Walls Of The Forgotten». Hat sich das lange Warten gelohnt? Absolut würde ich sagen! Schon alleine das offizielle Bandfoto, zwei heftigst ergraute, leicht übergewichtige Rauschebärte (Sänger Eduardo «Slayer» Mota und Drummer Louis), umringt von drei wesentlich jüngeren Bandmates, liess in mir die Hoffnung aufkeimen, es hier mit einer Band zu tun zu haben, die das Beste aus Tradition und Moderne des Doom in sich vereint. Und ich wurde nicht enttäuscht. Der Sound ist meist schleppend, kontemplativ, schwermütig aber gleichzeitig aggressiv und bedrohlich. Das ist dem Umstand geschuldet, dass der nahe am Death Metal angesiedelte Growlgesang von Eduardo «Slayer» Mota oft als Kontrapunkt zu den melancholischen Riffs und Melodien dient.
Dazu trägt auch die Rhythmus-Sektion bei, sprich mit ihren sporadischen Ausbrüchen aus der stoischen Taktgebung. Auf «Act II Walls Of The Forgotten» reiht sich ein pechschwarzer Doom-Brocken an den anderen, teilweise aufgewertet durch die Mitwirkung illustrer Gäste wie Albert Bell (Forsaken, Nomad Son), Leo Stivala (Forsaken), Achraf Loudiy (Aeternam) und Aaron Stainthorpe (My Dying Bride). Lediglich das abschliessende «Ouroboros» fällt mit dem nervenden Schiefgesang ("Into the pandemonium and cold lake anybody?") im direkten Vergleich mit den übrigen Long-Tracks etwas ab, aber unter dem Strich reicht es trotzdem immer noch locker für eine sehr gute Bewertung. Wer sich also Doomhead nennt und dieses Album nicht kauft, verpasst definitiv etwas.
Mirko B.