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Meine Helden aus Schweden! Was habe ich die Jungs in meiner Jugend oft angehört und Alben wie «Scratch And Bite», «The Pleasure Principle», «Dreamhunter», «Organized Crime» und «Treat» tagelang verschlungen.
Die Auflösung 1993 kann ich bis heute nicht nahvollziehen, auch wenn die Jungs um Gitarrist Anders Wikström (schrieb auch für Gotthard) 2006 mit einem unglaublichen Comeback zurück kehrten. Es waren immer die Chöre, die tolle Gitarrenarbeit von Anders und das geile Drumming von Jamie Borger, der 1987 der Band beitrat, welche eines der Markenzeichen der Combo waren und immer noch sind, nebst den unglaublich geilen Songs. Während die beiden letzten Studio-Scheiben «Ghost Of Graceland» (2016) und «Tunguska» (2018) nicht von Beginn weg begeistern konnten, knallt «The Endgame» von der ersten Sekunde an, und dank Sänger Robert Emlund gehen die Lieder direkt ins Ohr. Wie der Opener «Freudian Ship» und das mit feinen arabischen Klängen gewürzte «Rabbit Hole». Die Riffs gehen sofort in die Beine, die Melodien packen von der ersten Sekunde und es gibt keinen Moment, den ich mir zuerst mehrmals anhören muss, um richtig in die Songs eintauchen zu können. Wieso Treat neben Europe nie zu den ganz Grossen gehörten, verstehe ich bis heute nicht, denn alleine schon mit dem Mega-Hit «World Of Promises» (1988) hätte die Truppe die Charts knacken sollen.
So ist es heute ein «Simbiosis» oder das härtere «Both Ends Burning» und «Jesus From Hollywood», welche das gleiche Hitpotenzial aufweisen. Der absolute Höhepunkt ist jedoch «Carolina Reaper». Was Treat hier in einen Song packen, an tollen Melodien, an Härte und packendem Refrain, gehört schon fast verboten, dermassen geil ist das! Erstaunlicherweise geht das Quintett auch mit einigen softeren Tracks ins Rennen, die der Band aber sehr gut zu Gesicht stehen. Wie dem kleinen Bruder von «We Own The Night», der hier «To The End Of Love» getauft ist. Oder die Ballade «Magic» und das mit feiner Slide Guitar versehene «My Parade». Mein lieber Herr Gesangsverein. Was für eine geile Scheibe ist «The Endgame» geworden! Ich hoffe schwer, dass dies nicht das Endspiel für die Schweden ist, denn wer so geschickt mit dem Zusammenspiel zwischen Gitarre und Keyboards hantiert, solche Klassiker aus dem Ärmel schüttelt und dabei mit einer enormen Spielfreude ins Tageslicht rückt, dass die Sonne aus dem Arsch scheint, der kann nur gewinnen. Es wird Zeit, dass Treat endlich die Aufmerksamkeit erhalten, die ihnen eigentlich seit Jahren schon zusteht!
Tinu