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SIDS! SIDS? SIDS! Wiegedood? SIDS! Hä? Yep! Wiegedood ist eine niederländische Bezeichnung für "Sudden Infant Death Syndrome", es übersetzt autorisch "Death In The Cradle", ergo "Tod in der Wiege".
So, aus Gent, Ostflandern, Belgien stammen Levy Seynaeve (Guitars, Vocals), Gilles Demolder (Guitars) und Wim Coppers (Drums) und präsentieren mit «There's Always Blood At The End Of The Road» ihr ultimatives Black Metal Album Nummero vier, mit neun ziemlich abgefahrenen Tracks, die sich seit der Gründung der Band im Jahre 2014 gemächlich entwickelten und zu dem wurden, was die Songs nun mal sind: Black Metal Extreme Songs. Es wird heftigst gebolzt, also mit der Haustüre durch die Bude gesurft, geblackt und geblastet, konsternierte abendländische Depression mit extremem Hang zu den unterirdischen Stollen des Beelzebubs als erschlossene Herrlichkeit. Zudem sind Wiegedood Angehörige der "Church Of Ra", einem der wichtigsten und existenten Post Metal Künsterkollektive, zusammen mit Amenra, Oathbreaker, Hessian, The Black Heart Rebellion, Dehn Sora, Kingdom, Chve Rasa, Syndrome, Harlowe, Treha Sektori, Sembler Deah und Absent In Body. Somit sind die genannten Bands sicherlich ein Anhaltspunkt, weitere wären da genannt als Der Weg Einer Freiheit, Winterfylleth, Void Omnia, Uada, Gorgoroth, Dodsrit und Wolves In The Throne Room. Wie eingangs bereits erwähnt, sehr gewöhnungsbedürftiger Black Metal, sehr monoton, sehr authentisch, sehr wirr im Verständnis des Growlens, doch irgendwie scheint dies einen nach und nach eingängigen Groove zu entwickeln.
Nun, wie auch immer, für hartgesottene Blackies unter Euch, empfehlenswert, alle anderen sollten sich mal eine Prise voll ins Ohr streichen und in die gewölbten Hirngänge und -stränge rein ziehen wie -pfeifen. Für alle anderen sei wohl angemerkt, dass der Hang zum selbstgefundenen Tod sehr naheliegend ist, da masochistisch verstörend und depressiv in die Maxime treibend. Nun, die beiden Klampfen schwurbeln sich melodiös in die blackigste Hölle aller Höllen, melodiös, schnell, monoton, oldschoolig ins Neue verkappt wie verwandelt. Wenig solodeske Ergüsse, mehr monotones Geschwurbel, schnelles Geschwurbel, hyperschnelles Geschwurbel, monoton, exakt und präzise. Doch auch ruhige wie mystisch angehauchte Momente sind auf «There's Always Blood At The End Of The Road» zu finden, teils abstrakt, teils einfach zum Blastenden passend. Ja, heftige und aggressive Mucke, doch gänzlich im Sinne des Black Metals. Und ja, ein Tieftöner fehlt gänzlich, wird hier auch nicht vermisst, ganz ehrlich geschrieben und gesagt. Die Vocals sind tiefe, schrille, gescreamte Growls, einzelne Wortfetzen sind auffangbar, gehen sogar bis in die mongolische Gurgelartistik zurück. Die Drums sind entweder konstant und monoton blastend, danach wieder konstant und monoton im Double-Bass Modus, stets präzise, treibend und vor allem die Snare weist schlicht den perfekten Sound auf, nämlich trocken und groovend. Die Toms und Cymbals sind nicht unbedingt vermehrt im Spiel, braucht es ebenso nicht, denn das Markenzeichen ist tatsächlich das monotone Geknüppel, welches dadurch wiederum sehr groovig und ja, melodiös, alles in allem, erscheint und erhört wird. Anspieltipps wären da «Noblesse Oblige Richesse Oblige», «And In Old Salamano's Room, The Dog Whimpered Softly», «Nuages», «Wade» und «Theft And Begging». Nochmals, sehr schwere Kost, doch für die-/denjenigen, welche/r es schnallt, eine wahre schwarze Macht.
Poldi