WINTER – Looking Back

Nachdem Markus Winter letzten Herbst das hochgelobte Album «Pale Horse» heraus gebracht hat, verlangten seine Fans zunehmend nach älteren - nicht mehr verfügbaren - Alben. Daraufhin wurden alte Songs neu abgemischt und zu einer Art "Best-Of" zusammen gestellt.

Mit «Looking Back» erhalten wir somit einen Rückblick auf das musikalische Schaffen des deutschen Gothic-Musikers. Wir kriegen somit das, wofür Markus Winter steht, nämlich eine gelungene Mischung an Gitarren und Synthies. Etwas düster hier, eher melodisch-rockig da, Winter lädt uns zu einer angenehmen und nicht allzu heftigen Achterbahnfahrt ein. Seine Musik ist sowohl etwas für die Rocker, wie auch für die Gruftis. Der Zeitvertrieb mit dieser Scheibe lohnt sich. Die 47 Minuten Spielzeit befinden sich im Durchschnitt, doch vergehen sie relativ zügig. Lustigerweise ist es der vermeintlich einfallslose Opener «We Believe In Rock», welcher den Ton für die Stimmung des Albums angibt.

Hinter dem nach Standard und einer "Ode an die Rockmusik" klingenden Titel verbirgt sich eine der ansprechendsten Verblendungen von dem, was Rockmusik und die Gothic Synthie-Szene ausmacht. Der Text ist in der Tat ein Rückblick auf die Jahre der Rockmusik, und wir hören zahlreiche Wortspiele mit grossen Bandnamen. Der geschichtliche Rückblick wirkt simpel, versetzt Zuhörer aber genau in die Stimmung, die man von dieser musikalischen Mischung erwartet. Gut gelaunt vom stimmigen Einstieg wirken die anderen Songs, auch wenn sie teilweise stilistisch abweichen, sehr harmonisch und ansprechend. Mehr oder weniger ansprechende Lyrics stechen hier und da hervor (ist wohl Geschmackssache). Sehr hart wird es nicht, doch das muss es auch nicht. Wer Rock und Gothic oder nur Rock oder nur Gothic mag, wird sich gleichermassen von dieser Compilation angesprochen fühlen.
Mona