Die Band hat bereits sechs Alben am Start, umso erstaunlicher, dass mir die Amerikaner bisher durch die Lappen gingen. Was das mit WORMWOOD zu tun hat? Nun, hier ist der Fall ähnlich gelagert. Ich liebe Atmospheric Black Metal der Marke Belore, SAOR, Summoning oder Ruadh. Obschon Wormwood aus Schweden bereits seit 2014 musizieren und seither drei Alben veröffentlicht haben, sagte mir der Name bisher rein gar nichts. Umso schöner, wenn man dann förmlich weggeblasen wird!

Album Nummer vier nennt sich «The Star» und klingt wie oben erwähnte Belore, aber auch Fans von Manegarm, Thyrfing oder Moonsorrow sollten nun aufmerksam weiter lesen. Lyrisch ist man typisch skandinavisch wie melancholisch und traurig unterwegs, erzählt man doch die Geschichte vom Ableben des ganzen Universums. Musikalisch untermalt wird dies mit melancholischen, manchmal aber auch fröhlichen Melodien, Chören und einer mitreissenden Atmosphäre. Ein perfektes Beispiel dafür präsentiert man mit der Singleauskopplung «Ro». Der Song fängt ruhig und folkig mit Cleargesang an, ehe einem Blastbeats und brutale Growls aus den Träumen reissen.

«Stjärnfall» schafft anschliessend den Spagat zwischen kaltem, nordischen Black Metal, unheilvollen Synthie-Passagen und balladesken Momenten. Wormwood bringen es mit ihren sieben Songs auf eine Spielzeit von 47 Minuten, und die Songs pendeln sich genretypisch alle zwischen fünf und zehn Minuten ein. Dabei kommt nie Langeweile auf, was auch für die Detail-Verliebtheit des Quintetts aus Stockholm spricht. «The Star» ist eine wirklich positive Überraschung und lädt einen förmlich dazu ein, sich gleich auch noch mit dem Back-Katalog der Jungs zu beschäftigen.
Rönu