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Ich bin nach wie vor der festen Überzeugung, dass Nightwish Mainman Tuomas Holopainen einen unverzeihlichen Fehler begangen hat, als er ANETTE OLZON 2012 "einvernehmlich" ziehen liess und der Stern der einstigen Symphonic Metal Heroes von da an mächtig an Leuchtkraft eingebüsst hat. Seither hat sich die Schwedin künstlerisch jedoch längst freigeschwommen und nebst The Dark Element auch Solo-Werke veröffentlicht. Nun folgt der dritte Release.
Nachdem ihr erstes Solo-Album «Shine» (2014) ziemlich unspektakulär daher kam, legte sie drei Jahre später mit dem Debüt von The Dark Element und unter kompositorischer Federführung von Jani Liimatainen (Sonata Arctica) ein Masterpiece hin, das Nightwish steinalt aussehen liess. Zwei Jahre darauf folgte der Zweitling «Songs The Night Sings» (2019), der ganz ordentlich ausfiel, das Niveau des brillanten Vorgängers aber nicht mehr ganz halten konnte. Für das zweite Solo-Werk «Strong» kam anstelle von Jani neu Gitarrist Magnus Karlsson (Primal Fear, The Ferrymen) an Bord und lehnte das Ganze stilistisch ebenso an The Dark Element an.
Unter den Strich und vor allem auch wegen den Top-Vocals von Anette ein wiederum ansprechendes Werk, wo dann unter anderem erstmals "Harsh-Vocals", sprich Growls eines gewissen Johan Husgafvel auftauchen, der früher mal als Live-Bassist bei Pain im Line-up stand und inzwischen der zweite Ehemann von Frau Olzon geworden ist. Damit werden einzelne Songs zusätzlich noch in die Melo-Death Ecke gerückt, was eher störend wirkt und das längst total auslutschte Thema von "The Beauty and the Beast" unnötig zu Lasten der Melodik bemüht. Genau das wird nun auch aktuell zelebriert und deutlich ausgeprägter als vorher.
Der Opener «Heed The Call» präsentiert sich dabei als powermetallisch befeuerter Symphonic Death Metal Track, und wäre da nicht der engelsgleiche Gesang, ginge das Ganze im Genre-Einheitsbrei völlig unter. Obwohl zwischendurch immer wieder mal Vibes von Nightwish durchbrechen, wurde härtemässig klar zugelegt, und das erzeugt unter dem Strich ein anderes Bild als das, was bisher mit The Dark Element verfolgt wurde. «Take A Stand» steht ebenso typisch für die neue Ausrichtung, und das kann man so auf «Rapture» mögen oder auch weniger. Die Top-Produktion von Jacob Hansen holt jedoch noch ein paar Kohlen aus dem Feuer.
Rockslave