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Mit ihrem zweiten Album «Cyanide» klagt die Basler Band ASBEST Sachzwänge wie Erfolgsdruck, Selbstoptimierung und Selbstausbeutung lauthals an. Ob eine wahrhaft glückliche Existenz in einer pathologischen Lebensrealität möglich ist, ohne sich selbst oder die Umstände zu negieren, wird mit Noise Rock zwar nicht beantwortet, aber umso lauter in Frage gestellt!
«Autodigestion» beginnt sehr anklagend und wird passend mit Post Punk in Kombination mit Noise Rock leidenschaftlich dargeboten. Noisig geht es mit «Dystopium» weiter, und die Dissonanz wird hier gross geschrieben! «Hubris» bietet Monotonie, gepaart mit punkigem Geschrei. Das ergibt dann bereits den nächsten Volltreffer! «Interlude 1» ist ein kurzes Zwischenspiel. Mit rhythmischem Getrommel startet «Declaration Of Defenselessness» und jetzt wird das punkige Geschrei durch spoken words ausgetauscht. Dieses Soundgebräu ist dermassen intensiv, dass man sich diesem Soundwall nicht entziehen kann! Mit einer genialen Melodie kann «Mutually Assured Reduction» überzeugen. Mit noisigem Geschepper zieht «Restraining Order» seine Kreise, und die Gitarre entwickelt eine hypnotische Wirkung! Das ist wirklich ein grossartiges Spektakel, was Asbest da aufführen! Eine Sound-Collage als zweites Zwischenspiel empfiehlt sich mit «Interlude II» und «Cyanide For Breakfast» beendet dieses grossartige Album mit einem mitreissenden Vibe, der mit genialen Riffs zu überzeugen weiss. Asbest bringen keine leicht verdauliche Kost unter die Leute, aber alle, die sich die Zeit «Cyanide» nehmen, werden mit genialer Tonkunst belohnt!
Roolf