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Die tragische Band-Geschichte von den aus Deutschland (Duisburg, Nordrhein-Westfalen) stammenden CALL OF CHARON ist ohne Gleichgewicht und Kontinuität. Allenthalben verläuft sie in Kontrasten und Extremen, mit wunderbaren Aufstiegen und apokalyptischen Katastrophen. Ändert die aktuelle EP «The Sound Of Sorrow» etwas daran?
Patrick Kluge (Vocals), das mittlerweile letzte verbleibende Gründungsmitglied von 2006 und Arthur Solich (Guitar), Tobias Finkl (Guitar), Alex Voss (Bass) sowie Christoph Knobloch (Drums) nehmen nach diversen Singles, Splits, einer Compilation, EP und dem full-length Dreher «Plaguebearer» (2019) einen neuen Anlauf. Wie schon in vergangenen Zeiten, besticht das Artwork und die gekonnt verpackte Aufmachung von Call Of Charon, mehr aber leider nicht! Heisst zu klischeehafte Breakdowns und Bassdrops, zu dominante, künstlich maschinell klingende Drums ("Trigger" lässt grüssen), die die Grooves nicht wirklich effizient untermauern und Riffs, die zu oft schwedische Züge aufweisen, die verkrampft und gezwungen rüber kommen, was im Genre "Deathcore-/Metalcore" nicht gerade von Ideenreichtum zeugt. Klar gibt es definitiv schlechtere wie uninspiriertere "Core-Genossen" als die Duisburger, aber eine Revolution zetteln sie damit mit Sicherheit nicht an.
Zu gross ist die breit gefächerte "Elite-Fraktion" von Bands wie Suicide Silence oder Bring Me The Horizon und anderen. Fazit: mit der vorliegenden EP «The Sound Of Sorrow», die fünf Tracks mit einem Intro, einer Neuauflage der Single «Illusive Savior» (in deutscher Sprache) und drei neue Kompositionen enthält, wird eindrucksvoll aufgezeigt, wohin die Reise von Call Of Charon gehen soll, ja muss! Zudem wird gewahr, dass das Songwriting und die Produktion gegenüber dem bisherigen Schaffen erheblich an Qualität dazu gewonnen haben, auch wenn stilistisch viele Parallelen zu den erwähnten Kollegen bestehen. Es ist Call Of Charon von Herzen zu gönnen, dass vorab in der Bandbesetzung Beständigkeit einkehrt und sie mit einem künftigen überzeugenden Longplayer den gewünschten Durchbruch im Genre "Deathcore-/Metalcore" schaffen.
Marco