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Auch wenn die Ladys von COBRA SPELL um die ehemalige Burning Witches Gitarristin Sonia Anubis in die Sleaze Rock Ecke gedrückt werden, gehen die Damen doch eine Spur härter ins Rennen («Satan Is A Woman») und haben nicht nur Party («S.E.X.» - «…my nasty fantasies tells me that you are next…») in ihren Körpern.
Gesanglich liegt Kristina Vega irgendwo zwischen Leather Leone sowie Lee Aaron und besticht mit ihrer Stimme. Auch wenn es aktuell zum guten Ton gehört, dass man als reine Woman-Truppe die internationalen Bühnen verzückt und speziell die männliche Spezies zum Dahinschmelzen bringt, reichen rein musikalische Fähigkeiten längst nicht mehr aus, um auch grandioses Liedes-Gut zu veröffentlichen. «Hotline 666» (als Intro) birgt sicherlich einen reizenden Ansatz in sich, mit dem die Musikerinnen immer wieder kokettieren und geht in das schmissige «Bad Girl Crew» über, welches mit einem feinen Van Halen Vibe und coolen Rhythmus gefällt. Grossartig wird es in den Momenten, wenn Cobra Spell losfetzen, wie bei «Love Crime» oder «The Devil Inside Of Me».
Dabei wird eher der Song und nicht das Konzept in den Mittelpunkt gestellt. «Fly Away» könnte aus den Achtzigern stammen und zieht mit balladeskem Flair die Fans von Danger Danger, Winger oder auch Vixen sofort auf seine Seite. Zum Mitsingen oder Mitschreien eignet sich «You're A Cheater», und der Abschluss mit «High On Love» beweist, dass die Ladys cooles Material zu schreiben vermögen. Ich werde allerdings den Eindruck nicht los, dass wenn die Damen sich auf die Songs konzentrieren, eine Macht sind, aber wenn das Image in Zentrum steht, die Lieder darunter leiden. «666» trägt viel Sonnenseiten und auch ein paar wenige Schatten-Momente, was beim Debüt jedoch verziehen sind. Man darf gespannt sein, wohin die Reise noch gehen wird.
Tinu