Swiss Hard Rock and Heavy Metal Magazine since 1999
You can reach us via email or phone.
+41 (0) 79 638-1021
Metal Factory since 1999
Wurde 2015 von der englischen Band Code noch "Mut" propagandiert, so hat sich dieser Mut nun in Schall und Rauch aufgelöst. War das Album «Mut» nicht gerade ein Megaerfolg, so rücken Code mit dem neuen Album «Flyblown Prince» wieder näher an ihre Roots zurück.
Der Titeltrack «Flyblown Prince» wütet schon mal wie ein Berserker los. Irgendwie hat dieses Soundgebräu eine gewisse Ähnlichkeit zu Anaal Nathrakh, aber ohne deren Einsatz von Elektronica. Aber sonst ist der Sound sehr eigenständig und nahe an der Grenze zum Wahnsinn. Noch spezieller wird es in «Clemency And Atrophy» mit dem Einsatz von gehauchten Vocals. Das könnte der Soundtrack zu einem Cyberpunk-Film sein. Trotz Härte hat es auch Platz für Melancholie. «By The Charred Stile» geht ein wenig in die Richtung des «Mut»-Albums. Das ist ein sehr gelungener Rock-Song, der so in dieser Form nur aus England kommen kann, einfach nur grandios. Langsam bringt sich «Rat King» in die richtige Position, um dann als epischer Dark Metal Song durch zu starten. Nick Cave hat definitiv seine Spuren bei «From The Next Room» hinterlassen, und so versprüht dieser Song pure Melancholie. In «Dread Stridulate Lodge» wird so garstig musiziert, wie man es aus den Anfangstagen von Code noch in Erinnerung hat. So werden auch die Vocals richtig gehässig ausgespuckt. In dieser Rohheit munden mir Code ebenfalls ausgezeichnet. Hektisch wird es mit «Scolds Bridle», und das Aggressions-Potenzial wird nochmals merklich in die Höhe geschraubt. Ein weiterer Track, der einem mit Haut und Haaren zu verschlingen versucht. Den Abschluss macht der längste Song «The Mad White Hair», und auch hier heisst der Taufpate Nick Cave. Es wird nicht nur in aller Ruhe in Melancholie geschwelgt, sondern man bringt die angestaute Verzweiflung durch eine Tempoverschärfung zum Ausdruck. Das ist so zu sagen ein Referenzsong, der eigentlich alles Wissenswerte über Code aussagt. Die Briten haben mit «Flyblown Prinse» ein bemerkenswertes Album raus gehauen, das durch seine Stilvielfalt in allen Belangen zu glänzen weiss!
Roolf