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Die drei Niederländer aus Enschede von (Ex-) Distillator haben mit ihrem Album «Bionic Swarm» ihr Debüt unter dem neuen Namen Cryptosis veröffentlicht. Namensänderungen, wenn sie noch zusätzlich mit einem "Umkrempeln" des Sounds einher gehen, mögen manchen Ursprungsfan zunächst etwas verwirren oder abschrecken - eins vorweg: das sollte «Bionic Swarm» nicht!
Der neue Silberling der Jungs aus Holland stellt keine hundertachtzig Grad Kehrtwende oder eine ko(s)mische Überraschung dar, sondern ist eigentlich eine schon länger angekündigte Weiterentwicklung des bisher abgelieferten unglaublich tighten Thrash Metals im Sinne von Destruction oder Coroner. Hierbei sind die Herren Houvast, Prij und te Riet clever wie behutsam mit den Fans vorgegangen, so wurde der Name von Distillator schon 2020 in Cryptosis geändert. Was steckt nun hinter der neuen Scheibe/dem neuen Sound en Detail?
Der instrumentale Opener «Overture 2149» wird dem Urfan von Distillator zunächst einmal ein grosses Fragezeichen über dem Kopf entstehen lassen, da der tighte Ur-Thrash verschwunden scheint. Aber gleich im Anschluss gibt es nach einem einführenden Solo mit dem Song «Decypher» gleich was im Hochgeschwindigkeitsbereich auf die Ohren. Schon bei «Death Technology» zeigen Cryptosis das absolute Sahnestückchen des Silberlings.
Hier wird eine wirklich umhauende Kombination aus bisher (von Distillator) gewohntem Thrash Metal und Death Metal Elementen zelebriert. Danach wird es zunächst bei «Prospect Of Immortality» getragener und deutlich sphärischer. Cryptosis zeigen im weiteren Verlauf, dass sie sich nicht nur musikalisch viel breiter aufgestellt haben, sondern dass genau diese breite Aufstellung quasi nach einem neuen Namen schreit. Der Zuhörer wird weiter auf eine klangliche Reise durch Asteroidenfelder mit wirklich hardcoremässigen Stimmeinlagen (zum Beispiel bei «Conjuring The Egoist») in ferne und anmutig-progressive Klanggalaxien entführt.
Der Anhalter in der Galaxis, der mit Cryptosis seit ihrem Start von Cape Distillator aus am Start ist, wird bei der Landung mit «Flux Divergence» seine Startbasis im durchaus gewohnten aber renovierten Thrash Metal Weltraumbahnhof wieder erkennen. «Bionic Swarm» ist für alte wie neue Fans auf jeden Fall eine interstellare Reise in die Tiefen neuer Galaxien wert und macht jetzt schon neugierig, wohin es mit dem nächsten Album gehen wird.
Sebastian S.