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DER TRAUERSCHWAN, Ausdruck von poetisch-, verzweifelter Lieblichkeit ist das in Schweden (Västerås) Ende 2021 gegründete Solo-Projekt von Mastermind Tristan Moreau (ehemals Ham von der Black Metal Band HETROERTZEN aus Chile).
Mit «Sanguinare Vampiris» präsentiert uns die One Man Band ihr Depüt-Album, das eine düstere Mischung des Doom-/Black Metal der 90er-Jahre bietet. Bemerkenswert ist die Tatsache, dass der Gesang, alle Instrumente, die Produktion und das Artwork vom alleinigen Komponisten und Mastermind Tristan Moreau vorgenommen wurden. «Sanguinare Vampiris» ist die Vervollständigung von Gedichten und Liedern, die in der Vergangenheit (Pandemie-Jahre) geschrieben wurden, inspiriert von englischen Dichtern der Romantik, respektive mit einer lyrischen Erzählung aus dem Tagebuch eines Vampirs. Auf knapp vierzig Minuten bietet uns Der Trauerschwan eine Reise in die erwähnten 90er-Jahre, wo Parallelen zu den Anfangszeiten von Darkthrone aus Norwegen oder Pest aus Schweden, aber auch My Dying Bride aus England oder Shape Of Despair aus Finnland durchwegs berechtigt sind. Die langgezogenen, schmerzhaften Vocal-Lines, vorab im Track «The Malady Of Mortality», füllen alleine schon ein Imperium von depressiver Gegenwertigkeit.
Musikalisch wurde grosser Wert darauf gesetzt, dass keines der Instrumente sich in den Vordergrund spielt, was genau der Black Metal der 90er-Jahre ausmachte und uns so schön in eine wärmende-, kühlende Trauer-Symphony einbettete, so im ersten Track «Of Broken Vows And Sorrow» eindrucksvoll dargeboten. Was mich ebenfalls sehr überzeugt, ist die Tatsache, dass bei der Spielgeschwindigkeit gedrosselt wurde und somit die wahre Druckperiode der einzelnen Tracks in ihrer Beständigkeit gewollt zum Vorschein kommen. Man darf durchwegs sagen, dass Der Trauerschwan mit «Sanguinare Vampiris» sicher keine neue Doom-/Black Metal, vor allem Black Metal Revolution anzettelt, aber mir ist seit vielen verflossenen Jahren keine so poetisch-, verzweifelte Lieblichkeit mehr zu Gemüte geführt worden. Ein gut gemeinter Rat meinerseits, Gesicht schminken, Fingernägel schwarz lackieren, in die hautengen Lederhosen steigen und "Play" drücken, just wonderful!
Marco