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«Prelude Of Loss» von ETERNAL WHITE TREES ist ein melancholisches und atmosphärisches Album, das auf den vorherigen Werken der Band aufbaut und eine Mischung aus Gothic Metal und eingängigen Melodien bietet.
Die Band knüpft an ihr Debüt an und lässt sich in ihrem Stil stark von Katatonia und Swallow The Sun beeinflussen, was Fans dieser Bands gefallen wird. Die melancholische Stimmung ist allgegenwärtig und das Album schafft mit Stücken wie «Rest For A Moment», «Into The Abyss Of Night» und «Pale Sun Sad Moon» eine heimelige Atmosphäre. Obwohl das Album die musikalische Reife der Band und ihre Fähigkeit, stimmungsvolle Melodien zu kreieren, unter Beweis stellt, hat es einige Schwächen.
Ein Problem ist die Produktion, die etwas zu weich wirkt und der es an Durchschlagskraft und Intensität mangelt, was die emotionale Wirkung, vor allem in den aggressiveren Momenten, hätte verstärken können. Das Ganze ist mit über einer Stunde Spielzeit auch ziemlich lang geraten, wobei einige Tracks nicht ganz so fesselnd sind wie andere, was den Gesamtfluss beeinträchtigt. Die Cover-Version von «Such A Shame» von Talk Talk ist zwar eine mutige Wahl, bleibt aber hinter ihrem Potenzial zurück.
Das Original ist eine legendäre Pop-Hymne, und da Eternal White Trees eine Doom-Band sind, würde man eine dunklere, viel intensivere Version des Songs erwarten. Leider hält sich die Cover-Version zu sehr an das Original und verpasst damit die Chance, eine tiefere, doomige Atmosphäre zu schaffen. Das Lied schöpft das Potenzial des neuen Kontextes nicht aus und wirkt dadurch etwas zu vertraut und nicht so düster oder rockig, wie es hätte sein können.
Vergleicht an der Stelle, was Disturbed mit «The Sound Of Silence» viel besser gemacht haben. Unterm Strich ist «Prelude Of Loss» eine solide Veröffentlichung, die bei Fans von melancholischem und atmosphärischem, poppigem Doom Anklang finden wird, aber von einer abwechslungsreicheren Dynamik und einer strafferen Tracklist hätte profitieren können. Für mich ein wenig zu viel "Umberto Tozzi Doom". Für alle, die diesen Musikstil jedoch mögen, ist das Album eine Anspiel-Empfehlung wert.
Lukas R.