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Die Berner Folk-Metaller Excelsis schreiten mit ihrem zehnten Album den eingeschlagenen Weg konsequent fort. Und das ist gut so. Denn sie klingen so knackig und eingängig, wie man sich das nur maximal wünschen kann.
Allerdings braucht es ein paar Runden und entsprechend Geduld, bis sich einem "Bluetmond" erschliesst. Gefühlt zugenommen hat nochmals der Anteil von Berndeutsch. Dieser war zwar immer in den Liedern von Excelsis vorhanden, wird jetzt aber noch konsequenter eingesetzt. Natürlich darf aber auch das Englische nicht fehlen. Das neue Werk basiert auf Jeremias Gotthelfs Erzählung «Die drei Brüder». Nach eigenen Angaben haben sich dabei die Freiheit genommen, es nicht eins zu eins zu erzählen, sondern lose zu interpretieren. Texte und Musik verschmelzen dabei ineinander und sorgen für eine neblig, düstere, ja fast magische Stimmung. Das Berndeutsch ist hier ein eindeutiger Vorteil, und funktioniert als weitere Klangfarbe. Dazu kommt eine Epik, welche dramatisch und relevant klingt. Beste Beispiele dafür sind die Lieder «dChräjie», «Münnebärg» oder «Brueder Tod». Wichtig sind aber auch die ruhigen Zwischenspiele, die einem etwas aufatmen lassen. Nicht immer top ist bei Excelsis die Abmischung der Alben. Diese ist aufgrund der vielen Instrumente (neben der üblichen Rockbandbesetzung mit Flöten, Dudelsäcken usw.) auch nicht so einfach. Auf "Bluetmond" wurde aber alles wunderbar zusammengeführt. So erklingt das Album transparent und druckvoll. Excelsis beweisen einmal mehr, dass eine eigene musikalische Identität im Metalbereich, gepaart mit herausragenden Liedern, möglich ist. Wer atmosphärischen Folk/Heavy Metal mit vereinzelten Ausflügen in Richtung Melodic/Death Metal mag, kann hier nichts falsch machen. "Bluetmond" wird als eines der besseren Alben in die Geschichte von Excelsis eingehen.
Roger W.