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Freunde von speziellem Heavy Metal kommen bei diesem Debüt-Album auf ihre volle Kosten, denn die Bretonen Herzel singen nicht nur auf französisch, sondern bauen auch teilweise Folkinstrumente ein.
Damit erschaffen sie eine Musik, die ein paar Hördurchläufe braucht, um etwas zu zünden. Die grosse Euphorie bleibt aber auch jetzt noch bei mir aus. Ich bewundere dagegen das Vorgehen der Band, etwas ganz Eigenes zu schaffen. Die sechs Lieder hier bringen es auf Laufzeit von 37 Minuten. Drei Songs knacken die sieben Minuten Grenze und kriegen damit Raum zur Entfaltung. Herzel klingen entsprechend episch und teilweise gar proggig. Die Gitarrenmelodien lullen einem ein, ohne aufdringlich einen auf «Gitarren-Gott» zu machen. Gut auch, dass sich der Sänger mit allzu hohen Schreien zurück hält. Denn gerade in diesen Lagen ist er für mich kaum aushaltbar. Die französisches Texte klingen zwar etwas gewöhnungsbedürftig, tragen aber zur speziellen Atmosphäre bei. Schade nur, dass dieses Album bei mir keine langfristig positiven Spuren hinterlässt. Hier ist alles auf gutem Niveau nett. Das Lied «L'épée des Dieux» klingt gar, als ob es mit Handbremse eingespielt wurde. Vielleicht könnte da eine kraftvollere Produktion den Unterschied ausmachen. Vielleicht könnten Herzel aber beim Songwriting noch direkter auf den Punkt kommen, wobei dadurch ein Teil der Atmosphäre verloren ginge. Le Dernier Rempart ist ein schönes Heavy Metal Underground-Werk, das das Potenzial der Bretonen aufzeigt. Richtig ausgelotet ist dieses aber noch nicht.
Roger W.