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Leser, welche noch physische Tonträger sammeln, haben vielleicht auch schon Blindkäufe aufgrund des Artworks oder Bandnamens getätigt und waren dann zu Hause positiv oder negativ überrascht. Bei diesem Album hatte ich quasi ein Deja-Vu, denn erwartet habe ich aufgrund des Äusseren eigentlich ein Thrash- oder Speed-Album. Aber «After Dark» klingt etwa so, wie wenn Lordi Gothic Metal machen würden.
Hinter INFERNALIZER steht Claudio Ravinale, seinerseits Sänger bei den italienischen Deathern von Disarmonia Mundi. Nach dem (zu langen) Intro «Season Of The Witch» legt die Band mit «The Dark Passenger» los und nimmt einen auf eine melancholische, aber gleichzeitig auch catchy Reise in die Anfänge der Neunziger mit, als Truppen wie Paradise Lost oder Amorphis durchstarteten. «Moon Of Blood» bringt sowohl die härteren Einflüsse zu Tage, als auch auch viel Melodie, und die Keyboards spielen hier ebenso eine prägende Rolle.
«What We Do In The Shadows» ist ein eingängiger Song, den ich mir auf einer Lordi oder Alice Cooper Scheibe auch gut vorstellen könnte. Überhaupt lässt sich die Präsenz von fast kitschigen Melodie-Bögen mit viel Synthies nicht lügen, heisst Ravinale hat definitiv ein Händchen dafür. Unnötig ist allerdings wieder das Outro, das ebenfalls zu lange geraten ist. Ansonsten ist «After Dark» ein gelungener Trip in die Vergangenheit, mit einem Hauch zu viel Kitsch beladen und etwas zu vorhersehbar.
Rönu