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INGESTED gehören zu den meist verehrten Death Metal Bands Grossbritanniens. Im Laufe der Jahre sind sie immer stärker geworden, und ihre brutalen Auftritte haben dem Sound noch mehr Tiefe verliehen. So zog das Trio eine stets wachsende Legion von Fans an Land. Nun ist der Dreier mit dem neuen Album «The Tide Of Death And Fractured Dreams» zurück.
Die Platte knüpft an den klaustrophobischen Vorgänger «Ashes Lie Still» aus dem Jahr 2022 an, ein selbst für Ingested Massstäbe düsteres Album. Mit dem brutalen Opener «Paragon Of Purity», der in ein blutgetränktes Video verpackt wurde, fällt der Startschuss, rein musikalisch, nicht weniger düster aus. Er präsentiert eine druckvolle Produktion, die übrigens für ganze Album gilt, um den Zuhörer körperlich durch den Raum zu schleudern. Das kurze «Endless Machine» ist ein Inferno aus mechanistischer Percussion, herunter gestimmtem Riffing und einem Gesang, der irgendwo in der Nähe des geschmolzenen Erdkerns heraus gerissen wurde.
Die unheimlichen Klang-Landschaften von «Where No Light Shines» geben den angeschlagenen Synapsen des Zuhörers die Möglichkeit, sich neu zu orientieren. Ingested entwickeln und erweitern ihre Klang-Palette auf subtile Weise, ohne dabei auf die brutale Wucht zu verzichten, für die sie bekannt sind. Mit dem Gastauftritt von Josh Middleton von Sylosis erfährt der aufgewühlte Groove von «Expect To Fail» einen Genickbruch, bevor die Band abrupt das Tempo ändert. Wirklich überraschend ist das anmutige Instrumental-Stück «Numinous», bei dem Sean Hynes die Gitarre zupft und mit eindringlichen Streichern und Synthesizer-Passagen verwebt, um eine Oase der Ruhe, im Herzen dieses brodelnden Kessels zu schaffen.
Im Anschluss zieht Mark Hunter (Chimaira) die Zuhörer mit treibendem Deathcore zurück in die Hölle. Es bleibt «A Path Once Lost» überlassen, dieses tollwütige Album mit einer nachdenklicheren Nummer zu beenden. Nicht, dass der Track zur Hälfte doch noch explodiert, aber mit Elementen von Djent und Prog erweist er sich als hochstehender Abschluss eines abenteuerlichen Albums, das Ingested einmal mehr als ganz besondere Band auszeichnet. Die Truppe aus Manchester besitzt die Fähigkeit, Genres zu überbrücken, während sie gleichzeitig den wilden Death Metal fest im Griff behält. «The Tide Of Death And Fractured Dreams» ist nichts als ein gigantischer Metal-Koloss!
Oliver H.