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Dem einstigen Kronjuwel der modernen Metal-Szene ist in den letzten Jahren oft versagt geblieben, ein Album mit Bedeutung und bleibender Wirkung zu produzieren. Während das frühere Material von KILLSWITCH ENGAGE erfrischend war und für viele Fans noch heute einen sentimentalen Wert besitzt, ist «This Consequence» auf den ersten Blick ein Album, das durch formelhaftes Songwriting und den Mangel an Innovation behindert wird.
Obwohl es nichts offenkundig Schlechtes an der Platte gibt, findet sich auch nichts wahnsinnig Auffälliges, das hängenbleibt. Auch die härteren Abschnitte schaffen es nicht wirklich, eine Art von Emotion auszulösen. Schade, denn Adam Dutkiewicz (Gitarre), Joel Stroetzel (Gitarre), Mike D'Antonio (Bass), Justin Foley (Schlagzeug) und Jesse Leach (Gesang) gehören seit einem Vierteljahrhundert zur Speerspitze der Metalcore-Bewegung, und die Band ist heute für jeden Metal-Fan ein Begriff. Wie das Cover allerdings schon andeutet, ist der Sound weniger wie eine gut geölte Maschine, sondern ein Erguss aus wahllos zusammengewürfelten Teilen.
Die zehn Tracks sind ziemlich monoton und vorhersehbar. Beim Durchhören schweift man immer mal wieder ab und weiss schliesslich nicht mehr, ob man sich den Song nun schon angehört hat oder ob es sich bereits um den Nachfolge-Track handelt. Besonders die Refrains scheinen alle nach demselben Schema produziert worden zu sein. Man wird durchs ganze Album bestätigt, dass Killswitch Engage begnadete Musiker sind, zweifelsfrei, aber ich werde den Gedanken nicht los, dass wenn die Band nur ein bisschen von der klassischen Formel abweichen würde, letztlich alles runder daherkäme.
Obwohl «This Consequence» nach neuesten, technischen Standards produziert wurde, kommt es an die Wildheit von «Alive Or Just Breathing» (2002) oder der zeitlosen Dynamik und Eingängigkeit von «As Daylight Dies» (2006) niemals heran. Die ansteckenden Riffs, leidenschaftlichen Gesangs-Refrains und das eingängige Songwriting sind einfach nicht vorhanden. Falls ich mich in nostalgischen Fehlurteilen verstrickt haben sollte, tut es mir leid. Dennoch glaube ich momentan, dass die Konsequenz von «This Consequence» sein müsste, aus diesem schematischen Trott auszubrechen, damit Killswitch Engage wieder zu alter Stärke zurückfinden.
Oliver H.