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Memoriam, dies sind Frank Healy (Bass), Scott Fairfax (Guitars), Karl Willetts (Vocals) und Spikey T. Smith (Drums). Zelebriert wird leicht doomiger, grooviger, goil monotoner Death Metal, welcher mit Combos à la Bolt Thrower, Benediction, Jungle Rot, Asphyx, Gorefest und weiteren Bands durchaus verglichen werden darf und kann.
Nun, Kennern/-innen unter Euch ist der Name Karl Willetts wohl sehr bekannt, war er doch der Frontmann von Bolt Thrower. Mit Memoriam beschreitet er ein weitaus breiter gefächertes Territorium als seinerzeit mit Bolt Thrower, will schreiben, mit Memoriam hat er sich auch weiter entwickeln können und dürfen. So kommt der Gesamtsound der neun Tracks sehr brutal und doch mit melodiösen Lines und feinen Einzeltönchen brachial zur Geltung. Kommen wir sogleich zu den Stimmakrobatiken von Karl, der einerseits nahe am gutturalen Gesang sich richtet und dennoch auch die tiefen, verständlichen Screams gekonnt miteinander verknüpft. Yep, ganz feine und brutale Stimmakrobatik. Die Gitarre rifft sich groovend und stampfend, leicht doomig und schleppend, dann wieder etwas im Stile der schwedischen Ur-Death Bands sich anlehnend, einfach herrlich durch die neun Songs zu stapfen.
Aufgelockert wird dieses Monsterriffing mit eben melodiösen Lines, melodiöse und sehr präzis intonierte Soli-Attacken. Passt so. Der Tieftöner wummert herrlich in den tiefen, dunklen Abgründen mit treuen Läufen und groovigen Momenten, wie auch vereinzelte Lines. Das Schlagwerk hämmert mit den bekannten, satten, konstanten Double-Bass Drum-Attacken, gepaart mit der Betonung auf dem Ride, eben so à la Dave Lombardo. Und dennoch beherrscht Spikey T. die Kunst, die doomigen und auch melodiösen Momente im harten Death-Riffing gekonnt zu verlangsamen, zu verzögern, ohne dass jemals der Kontakt abbricht. Die Produktion ist herrlich majestätisch brutal, glasklar und bringt den bekannten, englischen Death Metal in die Powerposition. Das Cover-Artwork ist ebenalls gelungen, ein Teil für die Ruhmeshalle, selbstredend. Anspieltipps wären alle Tracks, doch besitzen «This War Is Won», «Failure To Comply», «Vacant Stare» und «Onwards Into Battle» noch das gewisse Etwas. Satter, goiler Death Metal.
Poldi