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Schaut sich der geneigte Fan der einstigen, britischen Rock'n'Roll Legende MOTÖRHEAD tiefschürfend an, was von seinen Helden bisher alles an offiziellem wie inoffiziellem Live-Material erschienen ist, hätte es die «The Löst Tapes The Collection (Volumes 1-5) nicht zwingend auch noch gebraucht. Was zunächst im Umfeld des "Record Storse Days" zwischen 2021 und 2023 als farbige DLPs erschienen ist, wird jetzt als Box mit insgesamt acht CDs nachgereicht.
Beworben wird das Ganze grossmundig als "High Fidelity Live Recordings", aber das Meiste dieser "Motör-Tapes" ist weit davon entfernt, und es gibt gar diverse Bootlegs, die klar besser als das vorliegende Material klingen. Diese "Soundboard Live-Mitschnitte" mit permanent gedämpften Publikums-Reaktionen bewegen sich aufgrund der infernalischen Lautstärke sehr nahe am Übersteuern, vor allem Lemmys Gesang. Während die ersten beiden Aufnahmen (Madrid, Sala Aqualung 01.06.1995 und Norwich, University of East Anglia Norwich 18.10.1998) auf dem Kopfhörer mit normaler Lautstärke gerade noch gehen, findet Malmö, KB Hallen 17.11.2000 mehrheitlich auf dem linken Kanal statt und halbwegs "Stereo", wenn überhaupt, ist eigentlich nur das Drum von Mikkey Dee.
Unbrauchbar dann Aufnahme Nummer vier (Heilbronn, Sporthalle 29.12.1984), da die ersten vier Songs schlicht völlig übersteuert sind und der Rest? Na ja, geht gerade knapp sagen wir mal. Zu guter Letzt dann noch Donington, Download Festival 13.06.2008, das sich am Ehesten nach einem richtigen Konzert anhört. Somit haftet dem Ganzen mehr Leichenfledderisches denn Fannahes an, und es verwundert an der Stelle auch nicht, wenn man feststellt, dass einem das restliche Vinyl davon mittlerweile zum halben Preis nachgeschmissen wird! Die-Hard Collectors, die sich die Vinyl-Versionen schon gekrallt haben, werden hier, zumindest teilweise, wohl gleich ein weiteres Mal gemolken. Immerhin kriegt man geboten, wie sich Lemmy damals im Vollbesitz seiner Kräfte angehört hat.
Rockslave