Speziell das kernige, mit ordentlich Whisky getränkte Organ von Rocky passt wie der berühmte Deckel auf dem Eimer und verleiht den elf Tracks den nötigen Biss. Die Truppe versteht es auch mit feinen Keyboard-Parts zu überzeugen und lässt diese in «To My Knees» einfliessen. Wer jetzt aber denkt, dass er es mit einem Nachfolger von AC/DC oder Airbourne zu tun hat, wird sich getäuscht sehen. Mystery stehen irgendwo bei XYZ, Extreme und Bon Jovi. Dies belegt auch die Ballade «All We Need Tonight». Ein Rocker der Sorte «I'm Just Into You» mehr hätte der Dame und den Herren sehr gut zu Gesicht gestanden. Aber leider schmälern die ab und zu leicht modernen Einschübe den guten Eindruck. Eine organische Produktion, wie man sie aus den achtziger Jahren kennt, würde dem Album auch mehr zu mehr "Pfeffer" verhelfen. Bestes Beispiel dafür ist «You Think You Know». Man hätte also durchaus mehr aus diesem Werk machen können, ja müssen und so fast zu einem Geheimtipp einer sehr hoffnungsvollen Truppe gereicht. So bleiben Mystery (leider) jedoch eine von vielen Gruppen, die zwar Spass bereiten, aber das Potenzial nicht ausschöpfen, das eigentlich vorhanden wäre.
Tinu