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NIGHTHAWK wurden während der Pandemie von Bassist Robert Majd (Metalite, Captain Black Beard) als Projekt gegründet, bei dem er Gitarre spielen und mit verschiedenen Musikern zusammen arbeiten konnte. Im Sommer 2021 kam das Debüt «Midnight Hunter» heraus, das jedoch, obwohl dort Björn Strid (Soilwork, The Night Flight Orchestra) bereits Vocal-Credits hatte, in der Wahrnehmung unterging. Dem guten Nachfolger «Prowler» (2023) erging es kaum anders.
Da nützte es offenbar ebenso nicht viel mehr, dass Strid den Zweitling gleich komplett eingesungen hatte. An der Qualität der Songs, die nach TNFO, Uriah Heep und eigentlich auch Rainbow klingen, lag es freilich nicht, sondern es war mehr dem Umstand geschuldet, wovon eigentlich jedes Band-Projekt dieser Ausprägung betroffen ist, nämlich dass anschliessend das kollektive Nachlegen meistens ausbleibt, sprich damit nicht nachhaltig auf Tour gegangen werden kann. Einzelne in diesem Fall stattgefundene Konzerte und bereits eine (zwar nur digital) veröffentlichte 4-Track Live-EP bestätigen als Ausnahme die bekannte, eiserne Regel.
Kann man dieser Tatsache nun mit dem dritten, respektive dem "make it or break it" Album Einhalt gebieten? Fakt ist, dass Master Majd das Zepter nach seinem Gusto führt, und das wird auch hier gewahr, wenn man sich das "neue Line-up" ansieht: Linnea Vikström (v, Thundermother), Robban Eriksson (d, The Hellacopters) & Peter Hermansson (d, 220 Volt) sowie Nalle Påhlsson (b, Treat) und Richard Hamilton (keyb, Houston). Gleich der Opener «Hard Rock Fever» und auch «Generation Now» versprühen dabei klar mehr Vibes von Rainbow als TNFO. Ausserdem passt das Ganze mit Frontfrau Linnea mindestens gleich gut.
Zudem liegen neun der elf Songs unter drei Minuten Spielzeit, teils gar näher bei zwei und sind damit wiederholt ziemlich auf den Punkt gespielt. War auf dem Vorgänger eine ganz ordentliche Cover-Version vom KISS Klassiker «God Of Thunder» zu finden, hat man sich nun Aerosmiths «S.O.S. (Too Bad)» sowie and Sam & Daves «Hold It Baby (feat. Danny Hynes von Weapon) zur Brust genommen und beide Songs gekonnt ins Gewand von Nighthawk schlüpfen lassen. Quasi als Zugabe und Beweis, dass die Chose in der Tat auch live funktioniert, wird zum Schluss noch «Just Let go» vom Debüt (wo Linnea auch schon mit dabei war) kredenzt.
Nach wiederum drei Minuten ist hier Schicht im Schacht, aber die Spielzeit wird mit 5:04 Minuten angegeben. Des Rätsels Lösung? Nach etwa zwanzig Sekunden "Silence" folgt ein nicht näher benannter, instrumentaler Hidden-Part, damit «Vampire Blues» als Ganzes dann doch noch auf etwas über eine halbe Stunde kommt und so in gleicher Art und Weise mit den beiden Vorgängern mithalten kann. Unter dem Strich bleibt somit eine weitere, flotte und in der Tat kurzweilige Scheibe übrig, die sich Hammond-Maniacs auf jeden Fall anhören müssen! Interessant noch die Info, dass das vierte Album jetzt schon bereit steht! Sänger? Björn Strid!
Rockslave