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Aus Denver, Colorado, U.S.A., stammt der Vierer namens Noctambulist und präsentiert uns mit «The Barren Form» das zweite Studiowerk mit sechs Tracks.
Well, 2016 gegründet, eine Single und Debüt-Album, konstantes Schaffen nennt man dies, nicht? Noctambulist sind R.H. am Bass, Michael Nolan an den Drums, Andreas Tee an den Guitars und Sean McConnell an den Growls, äh Vocals. Aufgenommen, gemischt und gemastered wurde das sehr komplexe Album «The Barren Form» im Juggernaut Audio in Denver und das geniale Artwork stammt aus der Feder von Nadim Zaidi und Gostworks. Das Songwriting von Noctambulist lebt von der Abwechlsung wie auch der Komplexität. Es ist ein recht mosaikisches Geflechtwerk, teils sehr vertrackt und anders herum wiederum sehr straight, ja, da gehen Noctambulist in die blackige Ecke, doch meist besteht der death-metallige Schein, ja, vielleicht sogar brutal-gorige Anzeichen, die im Schein enthalten sind. Doch wer denkt, dass es nur Gebolze gibt, hehe, fehlüberlegt, ja, und deshalb schreibe ich hier von Komplexität und Vertrackung. Die Gitarre ist eher im brutalen, deathigen Riffing zuhause, ab und an wandert sie auch in die blackigen Momente oder dann durch das Songwriting bestimmt, gar in den Gore-Horizont.
Nun, die solodesken Ausflüge halten sich in Grenzen, da wird eher mit rasierscharfen Melodiebögen gearbeitet. Der Tieftöner steht dem Klampfisten ebenfalls in Nichts nach, durch sein klares und wummerndes Soundbild ist dieser perfekt neben der Gitarre raus zu hören und löst dadurch weitere Soundnerven meinerseits aus. Die Drums sind double-bassend- und blast-lastig, doch dank eben intelligentem Soundwriting pendelt es dann auch mal in ruhige, teils rockige Elemente hinein, um dem Lichtstrahl eine Chance zu geben. Die Vocals sind im extremen, growligen Level angesiedelt, ja, beinahe schon tief und bösartig gescreamt, was hervorragend zur Vertracktheit passt. Ach ja, musikalische Anhaltspunkte, die wären da so à la Ulcerate, Gorguts, Deathspell Omega, Immolation und etwas Cryptopsy. Doch auch bei den Anspieltipps gilt, allesamt hörenswert ohne Ausfall, inklusive dem düsteren Intro «Exordium» oder auch «Infinitesimal» und «Depletion». Yep, da tun sich horizontale wie auch senkrechte Terminals auf. Solide.
Poldi