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Archaic Thorn sind seit 2010 im deutschen Death Metal-Underground aktiv und haben sich seit ihren Anfängen stets weiterentwickelt. Vom Demo «Hydra Throats» (2013) über die EP «In Desolate Magnificence» (2015) bis zu ihrem gefeierten Debütalbum «Eradication» (2020) kannten sie nur eine Richtung - vorwärts.
Auf ihrem Zweitling «Malicious Spears» führt das sächsische Trio um CL (g), MF (v/b) und TR (d) diese Linie logisch fort. Radikaler und traditionalistischer Death Metal, der einen gewissen extremistischen Geist heraufbeschwört. Das Album bewegt sich in einem Grenzbereich, in dem neben Death Metal-Grundlagen auch Thrash-Elemente und Black-Anhänge Platz finden. Die sieben Songs sind organisch produziert, spiegeln absolut ehrlich den Bandcharakter wider und sind trotzdem zeitgemäss druckvoll.
Die Strukturen wechseln zwischen hektischeren Passagen und anderen, die eher lautstark und rhythmisch sind, und gerade letztere unterstreichen ihr Flair für Riffs, die an die 80er und frühen 90er Jahre erinnern. Auf «Malicious Spears» mangelt es nicht an Tracks, die sofort alle Aufmerksamkeit auf sich ziehen: «A Blessed Ground Remains» zeichnet sich durch seinen ernsten und feierlichen Verlauf aus, «Angel Of Havaz» findet in seinem Mittelteil mit sehr eingängigen Riffs und einer subtilen Melodielinie eine gute Balance, während der Titeltrack die wichtigsten Merkmale des Albums wirkungsvoll zusammenfasst, die nicht weit vom klassischen Bolt Thrower-Stil entfernt sind.
Die Songtexte befassen sich zum Grossteil mit Okkultismus, Tod, Krieg und Verdammnis. Die Aufnahmen wurden von Christoph Brandes in den Iguana Studios (Necrophagist, Fragments Of Unbecoming) gemixt und gemastert. Der Gesamteindruck dieser Platte gleicht dem eines Schmelztiegels, in dem die Einflüsse nahtlos integriert sind, ohne jedoch ein wirklich ausgeprägtes Mass an Persönlichkeit zu erreichen. Doch trotz der Minderheit an musikalischen Überraschungen und kreativen Einfällen schafft es «Malicious Spears» dennoch, sich einen Platz zu sichern. Wer kompromisslose Brutalität und ausgefeilte Songstrukturen auf diesem Niveau kombiniert, kann es definitiv mit den Schwergewichten ihres Genres aufnehmen.
Oliver H.