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Metal Factory since 1999
Erinnert sich noch jemand an Domain, also die Band um den heutigen Grave Digger Gitarristen Axel Ritt? Wenn ja, und wenn ihr zudem ihr 2005er-Werk «Last Days Of Utopia» mögt, könnte auch das neue Album der Italiener NOVERIA etwas für Euch sein.
Diese fügen dem Sound von Domain noch eine Prise Prog-Metal hinzu. Was daraus entstanden ist, kann man sich mehr als gut anhören. Hier finden sich grosse, epische Refrains wie bei «Descent», schlaue Instrumental-Teile und schlicht immer wieder grossartige Melodien. Kommt hinzu, dass der Titel «The Gates Of The Underworld» tatsächlich in einer bedrohlichen Grundstimmung des Albums mündet – aber in einer, in die man sich gerne einlullen lässt. Dabei muss nicht immer alles nur laut sein, sondern darf auch mal "vor sich hin proggen", bevor es dann wieder dramatisch anzieht. Die Lücken füllt Sänger Francesco Corigliano dabei problemlos, der zudem schlicht in sämtlichen Stimmlagen überzeugt und Emotionen hervor ruft. Er singt nicht bloss, sondern formt jede Note, kann mal entspannt, dann aber wieder fordernd und immer leidenschaftlich performen. Wer allerdings richtig in dieses Album richtig eintauchen möchte, braucht entweder Ruhe oder immer wieder viel Zeit.
Dann offenbart sich ein eindrückliches Zusammenspiel aus Gitarren, Bass, Schlagzeug und Keyboards, das nie in reiner Selbstdarstellung mündet, sondern immer songdienlich gehalten wird. Den Hang zur Überlänge mit Liedern über der 6-Minuten-Marke, beim Titelsong gar über zwölf Minuten, hört man den Songs schlicht nicht an, sofern man sich darauf einlässt. Wenn nicht, hört man immerhin ein grandioses Rauschen an einem vorbei ziehen. Prog und Power Metal Fans sollten dieser CD auf jeden Fall eine Chance geben. Und wer weiss, vielleicht entpuppt sie sich beim ein oder anderen Leser, respektive Zuhörer gar zum Höhepunkt des Jahres. Wer das Ganze zuerst antesten möchte, kann sich gerne «The Gates Of The Underworld», sprich den Titelsong vom Album zu Gemüte führen, denn in diesem Track passiert definitiv sehr viel.
Roger W.