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Ganz offen und ehrlich gesagt gehöre ich wohl zu denen, die jetzt nicht die grossen Freudensprünge gemacht haben, als ein neues Red Hot Chili Peppers Album angekündigt wurde. Nicht falsch verstehen, denn ich mag die Band. «Mothers Milk» (1989), «Blood Sugar Sex Magik» (1991) bis hin zu «Californication» (1999) sind grossartige Alben, und selbst der Versuch mit Dave Navarro von Janes Addiction auf «One Hot Minute» (1995) empfinde ich als eines der meist unterschätzen Alben.
Leider hat mich die Band aber seit «By The Way» vor zwanzig Jahren abgehängt. Die stetige Innovation und Weiterentwicklung ist für mich seit da auf der Strecke geblieben, und das Erfolgsrezept von «Californication» wurde nur noch aufgewärmt, recyclet und aufs Neue kopiert. Der Ausstieg von Saiten-Zauberer John Frusciante danach hat auch nicht wirklich geholfen. Nun ist er zurück, die Welt jubelt und was mache ich? Ich höre mir die neue Platte mit wenig grossen Erwartungen und leichtem Misstrauen an. Die erste Single «Black Summer» löst bei mir auch gleich Ernüchterung aus. Ich habe es ja irgendwie auch nicht anders erwartet. Nicht wirklich was Neues und irgendwie schon mal gehört. Was danach folgt, überrascht mich dann aber doch sehr. Das Album hat Seele, es lebt, es funkt, es rockt, es groovt, nicht durchs Band, aber es offenbart definitiv seine Glanzmomente, die ich so seit Jahren nicht mehr von der Band gehört habe. Natürlich sind die vier Herren inzwischen älter geworden, und die ganz wilden Zeiten scheinen vorbei zu sein, aber «Unlimited Love» klingt nicht mehr so kalkuliert und dem Mainstream angebiedert, wie einzelne seiner Vorgänger. Man kann somit sagen, die Red Hot Chili Peppers sind definitiv zurück, und ich hoffe schwer, dass sie diesen Weg weitergehen werden und nicht wieder in alte Gähnmomente verfallen.
Pat