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Metal Factory since 1999
Wem der Name Red To Grey bekannt vorkommt, muss in den Hirnwindungen doch ein paar Jahre zurück gespult werden. Satte dreizehn Jahre liegt das letzte Album «Admissions» schon zurück, und seit damals hat sich auch bandintern einiges getan.
Der damalige Sänger Andy Pankraz hat die Biege gemacht und wurde durch Gaby Weihmayer ersetzt. Dies ist mit Sicherheit der markanteste Punkt in Sachen Veränderung, aber auch das Riffing klingt im direkten Vergleich zum Vorgänger auf «Balance Of Power» bissiger und deftiger, klangtechnisch zudem auch viel moderner. Dadurch haben allerdings die verspielten Elemente etwas an Status eingebüsst, die seinerzeit den Bayern Vergleiche mit Testament, Forbidden und Nevermore eingebracht haben. Wen juckts? «Red To Grey» jedenfalls nicht, denn das neue Material hat auch in Sachen Härte ordentlich zugelegt. Live werden Tracks wie «Hellburner» oder «Vanity And Pride» mit Sicherheit für tobende Banger sorgen. Trotz all des Lobes für die Zielstrebigkeit und Kompromisslosigkeit, die der Fünfer an den Tag legt, darf nicht unerwähnt bleiben, dass sich während den neun Tracks von «Balance Of Power» ein gewisser Abnutzungseffekt einstellt. Die zeitgemäss intonierte Thrash Metal Langrille wäre mit einem höheren Anteil an Melodien etwas spannungsgeladener und auch abwechslungsreicher ausgefallen. Die Konsequenz daraus, ihr Sound hätte sich wohl auch rascher im Gedächtnis festgesetzt. Klar, nörgeln auf hohem Niveau ist einfach. Vielleicht hört man sich die Platte einfach weniger als zwei Mal an, dann ist der Abnutzungseffekt auch geringer. Alles in allem eine grundsolide Scheibe, in die man dennoch mit gutem Gewissen rein schnuppern kann.
Oliver H.