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Die Anfänge der schwedischen Retro-Rocker aus Stockholm liegen bereits über ein Vierteljahrhundert zurück und mein Besuch eines ihrer Konzerte anlässlich der Tour zum Album «Pioneers» (2014) beinahe schon acht Jahre. Des Weiteren stelle ich überrascht fest, dass deren siebtes Album «The Secret Of Our Time», das im Frühling 2020 mitten während der Pandemie erschien, völlig an mir vorbei gegangen ist! Grund genug, dem achten Werk zu lauschen und Verpasstes nachzuholen.
Wer die Truppe noch nicht kennen sollte, ihr Sound basiert mitunter auf schweren Hammond-Orgeln, heulenden Gitarren, pumpenden Bass-Läufen und filigran-organischem Drumming. Dann und wann schaut auch noch eine Querflöte vorbei und lässt so umgehend Querverweise zu den wunderbaren Wucan aufkommen. Oft wird der 60er/70er Sound mit bluesigem wie souligem Gesang, verschiedenen Gastmusikern und psychedelischen Vibes angereichert. Mit dem Ausscheiden von Lisa Lystam liegt das Ganze gesangstechnisch nun aber in den Händen, respektive den Stimmbändern von Zubaida Solid. Das freilich hat, und zum Glück, nichts am musikalischen Grundgerüst der bereits 2021 aufgenommenen Songs geändert, sprich wo Siena Root drauf steht, ist nach wie vor zu hundert Prozent Siena Root drin. Das beruhigt einen als Fan schon mal ungemein, und so kann man sich an insgesamt weiteren elf tollen Songs im gewohnten, analogen Sound-Kleid ergötzen.
Dazu braucht es nur die ersten Sekunden des Openers «Coincidence & Fate», wo einen gleich der vertraute Hammond-Klang empfängt, um kurz darauf bereits voll in den Klang-Kosmos der Schweden eintauchen zu können. Dass dabei Reminiszenzen an Pristine (mehr) und Blues Pills (weniger) auftauchen, verstärkt das wohlige wie einlullende Gefühl nur noch mehr, wenn man sich dieser ungemein warmen Produktion hingibt. Auch der nachfolgende Track «Professional Procrastinator» könnte dabei locker auf einer Scheibe von Pristine zu finden sein, um die geniale Band aus Norwegen an dieser Stelle ebenso hervor zu heben. Der alternative Einsatz von akustischen Gitarren (bei «Winter Solstice» und «Little Burdon») sowie einer Sitar («Madhukauns») setzt weitere Akzente. Dazu kommt, dass die Songs von «Revelation» nach mehrmaligem Anhören laufend weitere Details preisgeben und so das erneute Abspielen automatisch bemühen. Absolut zwingend für die Zielgruppe!
Rockslave