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Den Slowenen SkyEye steht die Welt offen. Das wird einem klar, wenn man zwei bis dreimal in ihr Zweitwerk rein hört. Die Mischung aus Judas Priest, Dio und viel Iron Maiden gefällt und klingt trotzt der stilistischen Nähe nicht nach einer billigen Kopie.
Im Gegenteil, denn die neun Lieder sind eine erfrischende Neuinterpretation der Idole, ohne dass die Wurzeln je verleugnet werden. Als absoluter Album-Höhepunkt entpuppt sich das fast zehnminütige «Brothers Under The Same Sun». Hier wird man vom Aufbau her an Maiden-Klassiker wie «Seventh Son Of The Seventh Son» oder «Rime Of The Ancient Mariner» erinnert. Ebenfalls mächtig episch klingt das sechsminütige «Son Of God», während sich beim schnellen «Detonate» eine Schwäche zeigt, die auch den meisten anderen Liedern den Aufstieg in die absolute Klassiker-Liga verwehrt: Die Songs sind schlicht zu lange. Gerade bei «Detontate» hätte ein Refrain weniger und ein abgekürztes Gitarren-Solo zum absoluten Killer à la «Breaking The Law» gereicht. Spannend und progressiv ist auch das überlange «Chernobyl». Auch hier fehlt es schliesslich am Mut, dass weniger manchmal mehr sein kann. Dieser Mangel gehört aber definitiv zum "Gemotze auf hohem Niveau", denn wer klassischen Heavy Metal mag, wird an SkyEye auf jeden Fall seine Freude haben. Werden die beschriebenen Schwächen künftig noch ausgemerzt, könnte der 2014 gegründeten Band tatsächlich bald der internationale Durchbruch gelingen.
Roger W.