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Well, well, aus dänischen Landen stammt das Trio um Dennis Kruse Strømberg (Drums, Vocals), Lasse Usbeck Andresen (Guitars, Vocals) und Christian Baier Rasmussen (Bass, Vocals), gegründet anno 2014, eigentlich unter dem Namen Blacklist bis 2015 tätig, danach eben unter Tardus Mortem.
Seither sind sie präsent und veröffentlichen mit «Armageddon» fünf Tracks bei einer Spielzeit von sage und schreibe 51:50 Minuten, sprich den zweiten Longplayer nach «Engulfed In Pestilent Darkness» und zwei Singles wie auch Demos. Gewidmet wird sich dem oldschooligen, leicht etwas doomigen, schweren Death Metal, so à la Grave, von welcher als Hommage der letzte Track «Into The Grave» wohlweislich gewidmet und gefrönt ist, oder dann halt Autopsy, Incantatioin, Cancer, etwas Carcass (ältere Scheibchen), Immolation, Undergang und Phrenelith, als Anhaltspunkte. Ach ja, aus Glamsbjerg, Syddanmark, stammt man auch, und so enterte man das dortig heimische Metal Studio mit Lord Titan als Engineer, wo daraus eine oldschoolige, heftige Produktion entstand. Das Cover-Artwork passt zum Dargebotenen, schwer, zäh und es rumpelt an allen Ecken und Enden gemütlich, wie in alten Tagen, beziehungsweise den letzten Tagen der Menschheit auf diesem Planeten. Meist wird im Uptempo gedeathed, gnadenlos, unverblümt lockerflockig daher gezockt, mit viel Spielfreude, trotz der finsteren Daherkommensweise. Auch ein/e böser Death/Black-Metaller/in darf Freude am Gezockten haben, egal ob dieses Mal nun finsterer ist als im hardrockerischen Bereich, doch auch in dieser Szene gibt es die nicht unbedingt sonnig Lustigen, gelle. Somit sei gesprochen..., äh geschrieben, dass goile Zocke eben überall passt, egal wie. Punkt. Ach ja, hab' ich ja soeben getöggelet. Wenden wir uns dem Dargebotenen zu, das songwriterisch sehr durchdacht ist, da die Tracks eben eine gewisse Länge aufweisen, und meist werden lange Songs von den Zuhörenden nicht unbedingt gebührend geschätzt, da die meisten untern ihnen ja nicht wissen, wohin des Weges oder noch besser gehustet, da Tardus Mortem ja eigentlich selbst nicht wissen, wohin sie denn wollen. Oh doch, Zuhörende und Weghörende, die wissen sehr genau, wohin des Weges, glaubt mir, eine goile Achterbahnfahrt ist ein Elefantenfurz dagegen, was Tardus Mortem auf «Armageddon» zelebrieren.
Tja, die Weghörenden und diejenigen, welche sagen "die wissen ja nicht wohin sie wollen" werden wohl nie den Zugang zu Tardus Mortem finden, denn auch Zuhören ist eine Kunst und will gelernt sein. So, genug vom Lehrstuhl gepredigt, horchen wir doch mal etwas intensiver in diese Messe namens «Armageddon» hinein. Die Gesänge der drei Dänen reichen ins bösartige, tiefe Gutturale, teils verständlich, teils unverständliches Gemurmel, passt jedoch so zur musikalischen Leistung. Die Drums variieren von Blasts über schwere und schnelle Death-Double-Basses, die Snare ist sacktrocken, weniger Breaks mit den Cymbals und den Toms, nein, da wird im Uptempo "hau wech nach vorne" getrommelt, yep, voll in die Fritte rein. Der Bass wummert leicht distortioniert im alten, skandinavischen Death Metal Look mal rhythmisierend, mal autark mit soligen Läufen durch die sehr wohl überlegten Songstrukturen. Die Gitarre schrammelt fast ein wenig punkig-hardcorig durch die Riffgewitter mit Ansagen und Ansätzen, monoton, und doch wieder eben skandinavisch derart oldschoolig, da irgendwie richtig herbei gesehnt, aufgelockert mit akustischen, ruhigen Momenten, wo ordentlich gezockt wird und eine gewisse melancholische als auch atmosphärische Stimmung hervor gezaubert wird. Dazu folgen noch passende Shred-Soli, dann wieder melodiöses Fingertapping und Arpeggi-Ausflüge mit abschliessendem, heftigem slayermässigem Soli-Geschrummel, passt alles, wirklich. Anspieltipps wären da alle fünf Songs, also «Condemned To The Halls Of Infernal Sin», «From Heaven's Throne Thee Bring Forth Death», «Gust Of Armageddon (Suicidal Winds)», «Nun Of The Pyre» und eben die gravedeske Hommage «Into The Grave». Nun, Zuhören ist angesagt, an die Weghörenden sei gesagt, dass eben diese nicht wissen wohin des Weges, gelle. Also, was gemütlich Antikes für die Neuzeit.
Poldi