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TEGMENTUM ist ein kosmisches Progressive Metal Projekt von und mit Michael Ball, der die Musik produziert und selbst Gitarre spielt. Chelsea Murphy (Dawn Of Ouroboros, Cailleach Calling) am Mikro, Kenji Tsunami (Ontogeny, Narcotic Wasteland) am Bass und Andrew Baird (Fallujah) am Schlagzeug vervollständigen das Quartett.
Der Vierer wurde mit der Absicht gegründet, Progressive Metal mit extremeren Elementen zu paaren, vorzugsweise aus dem Tech Death Bereich. Die Platte «Evolvement» stellt einen Kampf mit scheinbar unerkennbaren kosmischen Kräften dar, um ein emotionales Gleichgewicht zu schaffen, in dem helle und dunkle Elemente koexistieren können. Das Album enthält acht Songs, die alle verschiedener Struktur sind. Manche Klänge sind wohlig warm, Gitarren die gut mit Streichern harmonieren, dunklere Töne, satteren und aggressiveren Sound mit harschem Gesang. Die Musik hilft das Gleichgewicht zu halten. Eines wird schnell klar: dieses Quartett ist talentiert, und das Album wird im Laufe der Zeit immer härter. Die Drums rollen in regelmässigen Abständen schneller, als das menschliche Ohr mitzählen kann.
Vergeblich sucht man nach offensichtlichen Melodien, auch wenn es angeblich welche gibt. «Emergent Properties» ist ein Kurzschluss von 45 Sekunden Laufzeit, während «Gospel Of Sand» ein neunminütiges Biest ist, das das Album abschliesst. Die Kreatur scheint im Laufe des Liedes an Stärke zu gewinnen, denn was zu Beginn bloss ein übles Biest war, ist zum Ende hin ein Monster, das alles meuchelt, was ihm im Weg steht. Das Ende des Liedes ist wie die Stille nach einer Schiesserei. Ein Grossteil von Tegmentums Sound ist anspruchsvoll, kompliziert und rücksichtslos. Dabei merkt man der Band an, dass sie Vollblut-Musiker sind und mit «Evolvement» eine neue Art von progressiver Musik präsentierten. Auch klar ist, dass man sich diese Scheibe nicht einfach so nebenbei beim Abwasch anhören kann. «Evolvement» braucht Zeit und Hingabe, ansonsten verpasst man eine ganze Menge. Also, macht mal Pause!
Oliver H.