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Die Italiener von TEMPERANCE sind wirklich fleissige Bienchen. Wir haben es hier nämlich mit ihrem siebten Album seit 2014 zu tun. Das ist umso erstaunlicher, da die Bandmitglieder ja auch bei Bands wie Visions Of Atlantis, Serenity oder Even Flow spielen. Der Vorgänger «Diamanti» landete 2021 in meiner Jahres-Bestliste unter den besten zwanzig, weshalb die Erwartungs-Haltung natürlich gross war.
Auf «Hermitage» ist eine ganze Schar an Gästen zu hören, so sind zum Beispiel Arjen Lucassen (Ayreon), Alessandro Conti (Twilight Force» oder Fabienne Erni (Eluveitie) involviert. Ausserdem ist auch die Sängerin Kristin Starkey neu an Bord und ergänzt damit Michele Guatioli und Marco Pastorino. Lyrisch wird die Geschichte von Viktor erzählt, der auf magische Weise durch die japanische Puppe Daruma im verwunschenen Ort Hermitage aufwacht und dort dessen Geheimnisse entschlüsselt. Was die ganze Band auf diesem Album vom Stapel lässt ist vor allem eines: Bombast pur! Phasenweise hat man das Gefühl einem Soundtrack mit der epischen Note von Hans Zimmer zu lauschen. Gegenüber «Diamanti» ist man noch symphonischer, opulenter und ausladender geworden.
Nightwish treffen also gewissermassen auf Rhapsody und Avantasia. Mit «Daruma», «Glorious» und «A Hero Reborn» starten Temperance fulminant ins Album. Eingängig, mitreissend und voll von frischen Ideen. Auch wenn «Hermitage» vielleicht etwas zu lang geraten ist, kann man nur wieder den Hut vor dieser Truppe ziehen. Zugegeben, der Vorgänger hat mir tatsächlich noch einen Zacken besser gefallen. Es ist erstaunlich, auf welch hohem musikalischen Niveau die Italiener agieren. Live hat die Band ihr Können ja erst auf ihrer kürzlich gespielten Tour mit der Ex-Nightwish Sängerin Tarja Turunen bewiesen.
Rönu