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Wenn es eine Band gibt, welche die Lücken der grossen Truppen schliessen kann, dann mit Sicherheit die britischen The Treatment, die seit 2008 ihren traditionellen und merklich von AC/DC beeinflussten Hardrock zelebrieren.
Schon mit dem Debüt-Album «This Might Hurt» und dem darauf enthaltenen Hit «Shake The Mountains» machte der Fünfer auf sich aufmerksam. Die anschliessende Tour im Vorprogramm von Alice Cooper liess den Stern der Engländer noch höher erscheinen. Das Einzige was die Truppe ein bisschen ausbremste, waren die Wechsel in der Band. Zuerst musste der Abgang von Sänger Matt Jones verarbeitet werden und später noch jener von Mitchel Emms. Beides Schreihälse, welche der Chose ihren Stempel aufdrückten. Seit Dezember 2017 schreit sich Tom Rampton die Stimmbänder heiser und ist ein mehr als nur würdiger Nachfolger seiner beiden Vorgänger. – Für kurze Zeit spielte auch der heutige U.D.O.-Gitarrist Fabian "Dee" Dammers bei The Treatment. – Nach dem überaus erfolgreichen Vorgänger «Power Crazy» erscheint nun «Waiting For Good Luck». Eine Scheibe, die vielleicht ein bisschen rockiger und weniger "metallisch" als das in meinem Augen beste Werk der Jungs, sprich «Running With The Dogs» erklingt. Trotzdem überzeugt der fünfte Streich der Herren, und mit Songs wie «Vampress» kann nichts schief gehen.
«Eyes On You» zeigt das erweiterte Spektrum der Band, die sich auch nicht davor scheut mit dem Blues («Barman», inklusive Klavier-Passagen) oder leichten Country-Elementen zu flirten. Nach wie vor ist das Zusammenspiel der beiden Gitarristen Tao und Tagore Grey verdammt geil, die sich beim Status Quo (der alten Schule) ähnelnden «No Way Home» richtig austoben können. Logisch dürfen AC/DC nicht fehlen. Im Gegensatz zu Airbourne, die eine völlige Kopie der Jungs um Angus Young sind, verarbeiten The Treatment die Wechselstrom/Gleichstrom Elemente geschickt ein, wie bei «Devil In The Detail». Das sich aufbauende «Though Kid» lebt von der gefährlichen Stimme Toms, wie auch beim schnellen «Hold Fire». Dirty Looks, die Jungs sind besser als AC/DC selber (!), werden bei «Let's Make Money» hochgelebt und «Wrong Way» (was für ein Doppel-Lead) ist weit davon entfernt einer zu werden. Meine Freunde, The Treatment sind und bleiben der grosse Hoffnungsträger. Kaufen, abfeiern und sich unwürdig gegenüber England für diese unglaublich geile Truppe verneigen. Was gibt es da anderes als die Höchstnote?!
Tinu