Swiss Hard Rock and Heavy Metal Magazine since 1999
You can reach us via email or phone.
+41 (0) 79 638-1021
Metal Factory since 1999
Der Dschungel an Wald- und Wiesen-Kapellen ist im Folk und Pagan Metal stets gewachsen. Neben viel Klamauk mit Akkordeonbegleitung gibt es glücklicherweise auch ein paar ganz ernstzunehmende Bands, die dieses Genre würdig vertreten.
Eine dieser Truppen ist die schwedische Formation Thyrfing. Sie legten vor Jahren mit «Farsotstider» ein absolutes Knalleralbum vor und sind nun bereit, mit «Vanagandr» an diesen Erfolg anzuknüpfen. Düster, brachial, auf den klassischen Metal fokussiert und mit dem Talent, Folk-Melodien und Keyboards stilsicher und dezent einzusetzen. Daran hat sich auch bei den acht neuen Tracks nichts geändert. Man bekommt peitschende Songs geboten, die näher an Death und Black Metal, als bei weiten Teilen der Konkurrenz angesiedelt sind. Dank gelegentlicher epischer Keyboardpassagen und ein paar schönen Folkmelodien wird das Gekloppe vom typischen "Thyrfing-Hauch" umspült. Ernsthaft, melancholisch und würdevoll könnte man die Aura des Albums auch bezeichnen. Musikalisch wird es nicht viel fröhlicher als bei «Rötter» und epischer als im Schlussfeuerwerk «Jordafärd» auch nicht. Thyrfing folgen konsequent dem eigenen Weg, der irgendwo zwischen «Manegarm» und «Moonsorrow» liegt. Sie beweisen einmal mehr, dass man nordische Mythen vertonen kann, ohne sich im Metrausch hin und her zu wiegen. «Vanagandr» ist eine Scheibe, die sich bei trübem Herbstwetter vollends entfaltet und deren Magie richtig zu Tage fördert. Wer auf qualitativen skandinavischen Pagan Metal steht, sollte das aktuelle Werk aus dem Hause Thyrfing unbedingt austesten. Ich kann mir nicht vorstellen, dass man anschliessend wieder davon los kommt. Spiel, Satz und Sieg für den Fünfer aus dem Land der Elche.
Oliver H.