Swiss Hard Rock and Heavy Metal Magazine since 1999
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Metal Factory since 1999
Im Frühling 1979 in Sudbury, Suffolk, England machte sich mit TRESPASS eine weitere Band auf, ein nachhaltiger Teil der anstehenden NWOBHM zu werden. Die Gebrüder Mark (Guitar, Vocals) und Paul Sutcliffe (Drums) sowie deren Freunde Dave Crawte (Guitar) und Richard Penny (Bass) veröffentlichten dann im Januar 1980 ihre erste Single «One Of These Days», die mit sehr melodiösen Gitarren aufwartete und eine gewisse Ähnlichkeit zu Thin Lizzy offenbarte.
Von "Metal", wie ihn zu der Zeit Iron Maiden, Saxon oder Judas Priest zelebrierten, war bei Trespass jedoch nicht viel zu hören. Die Mucke ging mehr in die hardrockige Ecke, also dem, was zu der Zeit Def Leppard, Tygers Of Pan Tang, Wytchfinde oder auch Angel Witch am Start hatten. 1981 erschien die nächste 3-Track Single, die als «Bright Lights EP» betitelt war. Dort fand sich unter anderem der Song «The Duel», der musikalisch grundsätzlich ansprechend, aber insgesamt einfach zu wenig zu bieten hatte. Dazu gehörte auch der farblose Gesang von Mark Sutcliffe, der den Herren DiAnno, Byford, Elliott oder Halford hierbei nichts entgegen setzen konnte. Warum es bis 1993 (!) dauerte, um mit «Head» das Debüt heraus zu bringen, ist nicht bekannt.
Dazu kam die Unbill, dass diese Art Musik zu der Zeit keine Sau mehr interessierte, wobei der eine oder andere brauchbare Song erneut an den zu schwachen Lead-Vocals scheiterte. 2015, also über zwei Dekaden später, unternahmen die Sutcliffe-Brothers, zusammen mit Mr. Crawte, einen neuen Anlauf. Geändert hatte sich freilich nicht viel, denn es klang mehr oder weniger immer noch so wie früher. Immerhin fand sich hier griffigeres und auch besser produziertes Material. Dazu gab es mitunter Neueinspielungen der beiden Tracks der ersten Single. Hits sucht man hier aber nach wie vor vergeblich, und drei Jahre später figurierte beim dritten Album «Footprints In The Rock» nur noch Ur-Member Mark Sutcliffe im Line-up.
Zu ordentlich schmissigem Sound mit latent aufblitzenden Maiden-Vibes (wie beim Titeltrack), dessen alte Roots stets noch durchdringen, funktioniert die eigentlich immer noch gleiche Stimme von Mark plötzlich um einiges besser. Zum Fan werde ich deswegen aber dennoch nicht. Mit dem neuen Album «Wolf At The Door» wird der Trespass-Sound nach alter Tradition weiter geführt. Beim Opener «Blackthorn» erklingt cooles Riffing à la Michael Schenker, und wer mit dem Gesang klar kommt, wird vor allem die teils töften Arrangements der Gitarren-Parts für sich entdecken. Dazu gehören nebst flotteren Nummern auch feinere Tunes, wo sich Mr. Sutcliffe immerhin noch ein paar Pluspunkte abzuholen vermag.
Rockslave