Swiss Hard Rock and Heavy Metal Magazine since 1999
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Metal Factory since 1999
Inmitten der Pandemie spielte Udo Dirkschneider mit seiner Truppe ein Konzert in Plovdiv, in einem schmucken Antik-Theater auf der «Steelfactory»-Tour. 2'500 Fans feuerten die Truppe unter Einhaltung der strengen Corona-Regeln an und feierten das Quintett nach allen Regeln der Kunst ab.
U.D.O. liessen es sich nicht nehmen und trumpften gross auf. Mit einem Repertoire, das aber auch überraschte. Wollte der Sänger doch keine Accept-Tracks mehr spielen, ausser mit seiner Zweittruppe Dirkschneider? Hier erklingen fünf Accept-Klassiker, bei denen ich ehrlich sagen muss, dass ich lieber Tracks aus der U.D.O.-Zeit gehört hätte. Nicht, dass Udo die Accept-Monster nicht mehr singen kann (wer denn sonst, wenn nicht er?), aber die Historie seiner eigenen Band umfasst derweilen dermassen viele tolle Lieder, dass der Solinger getrost auf Songs seiner Truppe aus den Achtzigern verzichten kann. Hört Euch bloss Killer-Tracks wie «Make The Move», das lange nicht mehr gespielte «The Wrong Side Of Midnight», das marschierende «Metal Machine», das sich gefährlich aufbauende «Rose In The Desert», das schnelle «Rising High», das unverwüstliche und seit Jahren verbannte «Timebomb» oder das harte «One Heart One Soul» an. Ganz zu schweigen von «They Want War», «Man And Machine» oder «Independence Day». Da braucht man kein «Balls To The Wall», «Midnight Mover», «Princess Of The Dawn», «Metal Heart» oder «Fast As A Shark» (alles Accept-Tracks) mehr. Dafür fehlen andere U.D.O.-Juwelen wie «24/7», «Thunderball», «Network Nightmare», «Heart Of Gold» oder «Coming Home». Das alles ist aber ein Jammern auf sehr hohem Niveau, denn die Darbietung der Truppe ist unglaublich tight und spielfreudig. Selbst Mister Dirkschneider mit seinen fast 70 Jahren schreit sich noch immer unglaublich sicher die Stimmbänder aus seinem Körper. Gigantische Rhythmusmaschinerie, gepaart mit spielfreudigen Gitarristen und Udo himself - «Live In Bulgaria» ist nicht nur eine wie immer sensationelle Live-Doppel-CD, sondern auch ein Augen- und Ohrenschmaus via DVD. Wer auf traditionellen, ideenreichen und abwechslungsreichen (hört Euch nur die beiden Balladen «In The Darkness» und «I Give As Good As I Get» an) Metal steht, kommt an U.D.O. nicht vorbei. Höchstnote für ein weiteres fantastisches Live-Album der Truppe, die einmal mehr beweist, dass ihre Stärken unter anderem auf der Bühne liegen. Die Bulgaren wissen dies zu huldigen und feiern, wie erwähnt, das Quintett lautstark ab.
Tinu