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VANSIND ist eine sechsköpfige, dänische Folk Metal Band und «Mørket» (Dunkelheit) ist ihr erster Longplayer. Vansinds Sound ist raues, dänisches Death Metal Gegrunze von Joachim «Asgaard» Asmussen, gepaart mit klarem Frauen-Gesang.
Während eine klassische Metal Band den rhythmischen Teppich ausrollt, wird die Musik durch Dudelsäcke und eine Tin Whistle ergänzt. Der erste Song «Grib Til Våben» führt den Zuhörer in die treibenden Klänge ein und zeigt deutlich auf, was ihn auf dem Album erwartet. Was zuerst sehr vielversprechend klingt, wird aber schon bald etwas eintönig. Bereits beim dritten Track «Blodmosen» war ich mir nicht mehr sicher, ob ich den nicht schon gehört habe. Line Burglins Klargesang ist bei den Zwischenparts oft zu ähnlich, was eine Unterscheidung der Songs schwer macht. Wirklich gelungen ist der Titel «Før Dagen Gryr», der mit fast acht Minuten Spiellänge zu Buche schlägt, dafür Abwechslung bei den Stimmen sowie der Instrumentierung bietet. Diese Nummer zeigt eindeutig die Stärken dieser Band, wenn sie künftig etwas mehr Mut beweist, öfters auszubrechen.
Auch das ruhigere «Blót», bei dem der Fokus auf der Frauen-Stimme und der akustischen Gitarre liegt, weiss zu überzeugen, denn es hebt sich deutlich vom Rest der acht Tracks ab. Kurz gesagt, Vansind machten seit ihrer EP «MXIII» (2021) eindeutig im Metal-Terrain Boden gut und sind grossen Schrittes auf dem Vormarsch. Im Vergleich mit anderen ihres Genres hinken sie einfach noch etwas hinterher. Die Doppel-sänger besitzen einen grossen Wiedererkennungswert und auch die restliche Truppe versteht ihr Handwerk zweifellos. Vielleicht sind sie absichtlich mit leicht angezogener Handbremse zur Premiere gefahren, um das Pulver erst beim nächsten, grossen Wurf zu verschiessen. «Mørket» hat ein paar ganz tolle Songs auf Lager, aber zu wenig, um bei einem 8-er Debüt voll zu punkten.
Oliver H.