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Die dänischen Folk-Metaller Svartsot laden wieder zum Tanz! Mit «Peregrinus» werden sie ihr sechstes und wahrscheinlich letztes traditionelles Album veröffentlichen. 2025 bedeutet auch das 20-jährige Jubiläum der Band.
Nach der Veröffentlichung von «Kumbl» gab der langjährige Schlagzeuger und Produzent, Frederik Uglebjerg, seinen Ausstieg bei Svartsot bekannt. Erst 2024 konnte mit Rune Frisch ein neuer fester Schlagzeuger gefunden und die Vorbereitungen für die Aufnahmen zum neuen Album getroffen werden. «Peregrinus» ist ein Konzeptalbum mit neun Titeln, das die Geschichte eines jungen Waisen erzählt, der eine junge Frau schwängert und deshalb gezwungen ist, das Schwert zu erheben und auf Kreuzzug zu gehen, um für seine Sünden zu büssen. Bei seiner Rückkehr nach Hause wird er jedoch von einem Gesetzlosen tödlich verwundet und entdeckt in seinem letzten Atemzug, dass alle Religionen, ob die des Christentums oder die der „Ungläubigen?, wertlose Lügen sind.
«Peregrinus» ist mittelalterliches Latein und bedeutet Wanderer, Fremder oder eben Kreuzritter. Sieben Tracks tragen die Namen, die von den sieben Tugenden abgeleitet sind, denen Kreuzritter gerecht werden sollten. Soweit der komplizierte Inhalt kurz erläutert. Der instrumentale Eröffnungstrack «Como Póden Per Sas Culpas» besteht aus Gitarren, Flöten und Pfeifen. Die mittelalterliche Melodie und die Gitarrenriffs mit ihrem rasanten Tempo stimmen bestens auf den Rest der Platte ein.
Bei den virtuosen Songs verbindet sich Thor Bagers Growl-Gesang mit der glorreichen Musikalität seiner Bandkollegen. Rune Frischs lockere Trommelarbeit treibt den teilweise verspielten Sound der Dänen voran, unterstützt von Simon Ranjan Bujes grollendem Bass, über Michael Alms und Chris J.F. Frederiksons Gitarren bis hin zu Hans-Jørgen Martinus Vork Rosenweins Dudelsäcken, Mandolinen und Pfeifen, die überall zu hören sind.
Die stilistische Vielfalt von «Libertas» zeugt von der Kreativität und Lebendigkeit, die entsteht, wenn man die musikalische Vergangenheit des Sechsers nach Ideen durchforstet. «Spiritualitas» hingegen beginnt mit typischen Mandolinen-/Sitar-Riffs, die im Nahen Osten verwendet werden, gepaart mit etlichen Tempowechseln und coolen Harmonien, bevor man zum typischen Folk Metal zurückkehrt. Auch hier sorgt die schiere Kreativität der Musik, die durchgehend einen originellen Sound und gleichzeitig das Folk-Thema beibehält, für ein solides und unterhaltsames Hörerlebnis.
Nicht ganz unschuldig an diesem nordischen Hörgenuss ist der legendäre Tue Madsen, der für Produktion, Mix und Mastering verantwortlich ist. Das Artwork stammt aus der Feder des talentierten Künstlers und Musikers Frederik Jensen, bekannt durch die Band Thus, den neuen Stern am dänischen Metal-Himmel. Svartsots Kreuzzug ist mit «Peregrinus» deutlich erfolgreicher als die mittelalterlichen Bemühungen der Kirche.
Oliver H.