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Metal gibt es weltweit im Überfluss, die grossen Momente sind jedoch eher dünn gesät. Wenn also jemand mit so viel Talent wie Victoria K auftaucht, ist das einer dieser Momente. Ihre Stimme übersteigt die Kreativität des Schreibers dieser Zeilen, und diese wird durch die Kraft und Anmut der Band ergänzt, die ihr Aushängeschild auf dieser Platte unterstützt.
Victoria K und ihre neue Scheibe «Kore» wird in die Sparte Symphonic Metal hinein gedrückt, was für mich eine leichte Fehlbezeichnung darstellt. Ihr Sound weist mit Sicherheit symphonische Anleihen auf, enthält aber auch Elemente von mitreissendem Power Metal sowie viele progressive Anteile. «Kore» ist nach «Essentia» (2020) erst die zweite Platte ihrer noch jungen Karriere und kommt als Konzept-Album daher. Inhaltlich wird die Geschichte von Persephone, der Tochter von Zeus erzählt, der Göttin der Landwirtschaft, die auch als «Kore» bezeichnet wird. Diese Story splittet Victoria K in elf Teile und bringt sie so als ehrgeiziges und gut durchdachtes Album heraus. Die Produktion ist fett und entspricht den neuesten technischen Möglichkeiten. Eines sei trotz all des Lobes gesagt – man muss experimentellen Frauengesang mögen. Wer damit Mühe bekundet, wird mit «Kore» und dessen Schöpferin vermutlich keinen Frieden finden. Ich persönlich favorisiere die zweite Hälfte des Silberlings mit Songs wie «Balsphemia» oder «The Afterlife», da diese neben der klaren Frauenstimme auch Growls beinhalten und dadurch an Abwechslung gewinnen. «Kore» ist experimentell, abwechslungsreich und einfach anders. Das junge Talent aus dem australischen Melbourne hat definitiv etwas zu bieten, und ich für meinen Teil bin wirklich gespannt, wie weit sie damit in den nächsten Jahren noch kommen wird.
Oliver H.