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In der Palm Desert – Szene (Ihr wisst schon, Josh Homme, Brant Bjork und das ganze dazugehörige Umfeld) geniessen YAWNING MAN ein gewisses Alleinstellungs-Merkmal. Zu experimentell und zu eigenwillig ist ihre Interpretation von Desert Rock, als dass man sie wirklich mit Bands wie Kyuss, Queens Of The Stone Age oder Brant Bjork And The Bros in einen Topf werfen könnte.
Und diesmal treiben sie, verglichen mit früheren Releases, ihre Vorliebe für Marihuana-geschwängerte Sound-Scapes mit ausgeprägtem Jam-Charakter auf die Spitze. «Long Walk Of The Navajo» besteht aus drei sehr langen Instrumentals, die allesamt eine äusserst sanfte, verträumte, ja gar meditative Atmosphäre verbreiten. Zu hören sind lediglich Gitarre, Bass und Drums, zugleich recht minimalistisch und dennoch recht intensiv in der Wirkung, was nicht zuletzt dem sehr repetitiven Aufbau der drei Tracks geschuldet ist. Passieren tut somit auf der neuen Scheibe nicht wirklich viel, und wer nach Groove oder progressiven Spielereien dürstet, wird diesmal eher enttäuscht sein, denn hier und heute geht es einzig und allein um Klang-Landschaften.
Und so verträumt wie filigran diese auch klingen mögen, so tragisch ist die Geschichte, die dahinter steckt. In den Jahren 1854 bis 1886 wurden die Navajo in zahlreichen Gewaltmärschen von Arizona in den Osten von New Mexico zwangsumgesiedelt («Long Walk To Bosque Redondo»), eine traumatische Erfahrung, welche die Nachfahren dieser Ureinwohner Nordamerikas nach wie vor prägt. Kennt man diese Hintergrund-Geschichte, dann verleiht das den vordergründig recht positiv klingenden Songs plötzlich einen ganz anderen Twist. Alles in allem machen Yawning Man auf ihrer neuesten Veröffentlichung aber genau das, was sie schon immer gemacht haben, nämlich einen zu überraschen.
Mirko B.