
Swiss Hard Rock and Heavy Metal Magazine since 1999
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Jah know, man!... wo soll ich überhaupt anfangen? «Eternal Sunrise» weht einfach so in den Raum hinein wie Rauch, der vergessen hat, woher er kommt. Ich legte es auf, schloss die Augen und plötzlich befand ich mich irgendwo zwischen Joshua Tree und einem nebligen norwegischen Fjord.
Gary Arce – ja, genau der Gary von Yawning Man, der Typ, den ich einmal im Sedel gesehen habe, wie er seine Gitarre wie Wind in Glas klingen liess - ist zurück und webt wieder diese schimmernden Luftspiegelungen. Und Pia Isaksen? Sie singt nicht, sie schwebt. Ihre Stimme scheint langsam und warm wie Honig, der in der Sonne stehen gelassen wurde, durch die Ritzen meiner B&W’s zu tropfen.
«Sacred Heart» gleitet einfach daher, schwer wie ein Gedanke, den man nicht zu Ende bringen kann. Dann kommt «Anywhere But Here», und Mann, ich schwöre, die Zeit vergeht wie im Flug – die Trommeln berühren kaum den Boden, der Bass brummt wie ein Motor, der im Traum im Leerlauf läuft. Es ist kein Doom, kein Shoegaze, kein Desert – es ist alles, was man hört, bevor man einschläft, aber nie mehr weiss, wenn man aufwacht.
Bei «Abandoned Lands» höre ich nicht mehr zu, ich surfe im Ozean, einfach mittendrin - Verzerrung verwandelt sich in Licht, Hall tropft einem den Rücken hinunter. «Cremation Sunlight» schliesst das Ganze ab wie Sonnenaufgang durch schmutzige Jalousien, warm, fern, endlos.
Dieses Album will deinen Puls.
Spiel es laut genug und du wirst schwören, dass die Wände atmen. SoftSun ist ein Ort, an den man sich verliert und den man nicht mehr verlassen möchte. Ein Rivendell.
Lukas R.