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Aus der niederländischen Underground-Szene kommt mit Ex Inferis ein Debütalbum, das weder zögerlich noch abgeleitet wirkt. «Ex Inferis» ist ein selbstbewusster erster Schlag: 42 Minuten brodelnder, melodischer Black Metal, der technische Präzision mit ritueller Atmosphäre in Einklang bringt.
Bereits der erste Tremolo-Ausbruch in «Black Mass» macht deutlich, dass Embraced By Darkness die Kunst des kontrollierten Chaos beherrschen. Die Riffs winden sich wie Stacheldraht, doch durch den Rauch hindurch dringen Melodien an die Oberfläche.
Die Produktion von Anders Backelin (Lord Belial) fängt eine vitale Spannung ein: klar genug für Klarheit und roh genug, um die Kälte intakt zu halten. «Enlightened by the Flames» und «Darkness Awaits» entfalten sich mit einer fast Dissection-ähnlichen Grösse, während «Messenger of Satan» sein blasphemisches Thema in einen eingängigen Kriegsschrei verwandelt. Morts Schlagzeug verankert das Album mit unerbittlichem Antrieb und Thimrons Gesang – hart, kreischend, befehlend und ritualistisch - trägt die lyrischen Themen über Klischees hinaus in die Überzeugung. Unter dem Sturm verbirgt sich sogar ein wenig musikalische Vielfalt: «Death March» deutet auf Death-Metal-Power hin und «Mortuus» beschliesst das Album mit einer fast trauernden Stimmung, die das Gespür der Band für Tempo und Drama unterstreicht.
Anstatt das Genre neu zu erfinden, verfeinert «Ex Inferis» es. Embraced By Darkness kanalisieren die Disziplin des schwedischen Black Metal und die Schwere des frühen Belphegor in eine unverwechselbare niederländische Vision: kalt, melodisch und wild lebendig. Ein Debüt, das mit Zielstrebigkeit und Präzision brennt aber auch (noch) keine Bäume ausreissen wird.
Lukas R.