Swiss Hard Rock and Heavy Metal Magazine since 1999
You can reach us via email or phone.
+41 (0) 79 638-1021
Metal Factory since 1999
Brasiliens Metal-Szene ist riesig, und nur wenige Bands schaffen es, sich in Europa zu etablieren. Angra, Krisiun und Sepultura, eventuell noch Nervosa oder Crypta. Hand aufs Herz: Die wenigsten Metalfans können auf Anhieb mehr Bands aus diesem grossen Land aufzählen.
Ob ANARKHON hier eine grosse Fanschar aufbauen können, wage ich stark zu bezweifeln. Deren fünftes Album ist nämlich dermassen krank und komplex, dass hier wohl nur eine Minderheit Gefallen an «Obiasot Dwybat Ptotnun» finden wird. Dieses sumpfige, kranke und schwer verdauliche Album ist lyrisch von Lovecraft’s Geschichten inspiriert. Die zähen, doomigen Passagen, das ultratiefe Growling von Aron Romero, die überraschenden und zahlreichen Wendungen machen die Songs aber auf eine absonderliche Weise auch interessant. Ein Opus wie «The Devourer Of Eons Manipulates The Inanimated Puppet Called Man» (Uff, was für ein Songtitel!) offenbart das ganze Ausmass am Besten. Ein psychedelischer Start, der sich in einen doomigen Stampfer entwickelt, bevor es mit dem Einsetzen der Growls schnell wird. Aufgelockert durch kalte Black Metal Riffs und einen Akustik-Part. Ich bin hin und hergerissen, zwischen Begeisterung und Abneigung. Sicher ist nur, dass die Scheibe nicht gerade oft auf dem Plattenteller landen wird. Es braucht wohl einen gewissen Gefühlszustand, um Anarkhon sein Gehör zu leihen.
Rönu