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So viel sei schon zu Beginn verraten: CHEPANG gewinnen keinen Publikums-Preis in Sachen musikalischer Innovation und Melodien-Vielfalt. Dafür kann die nepalesische Grindcore Band für alle Fans interessant sein, die das Aussergewöhnliche im Metal suchen.
Die Band wurde 2016 gegründet, stammt ursprünglich aus Nepal, lebt aber seit zehn Jahren in den USA (Queens, New York). Der thrashige Haufen um Sanket Lama (Vocals), Surya Pun (Noise), Gobinda Senchury (Drums), Dipesh Hirachan (Bass) und Kshitiz Moktan (Gitarre) stammt aus New York, Kathmandu, Nepal, und die Wurzeln des Geräusche-Machers sind sogar kolumbianisch. Chepang sind keine Band, die gross nach Noten spielt. Der Fünfer nennt seine Musik "Immigrindcore", denn sie verwenden Samples aus nepalesischen Pop-Songs, singen ausschliesslich auf Nepali und bekennen sich deutlich zu ihrer Einwanderer-Identität. Die Texte auf ihrem Album «Jhyappa» sind hardcore nepalesisch, denn sogar der Google-Übersetzer kommt mit ihnen nicht zurecht.
Nichtsdestotrotz ist «Jhyappa» eine persönliche Platte die zeigen möchte, dass es wertvoll ist, Neues über sich selbst zu lernen und all die negative Energie loszulassen. Loslassen und Konventionen übergehen können diese Jungs definitiv. «Jhyappa» besteht aus neun Tracks, die ein brutales Paket schnüren, das unter zwanzig Minuten auskommt. Der Song «Shakti» (Kraft auf Nepali) ist eine Cover-Version der japanischen Band Force. Kevin Bernsten (Full Of Hell, Genocide Pact, Ilsa) hat das Album bei "Developing Nations" aufgenommen und abgemischt, das Schlagzeug wurde im "The Magpie Cage Studio" aufgenommen, denn es sollte mehr nach Live-Sound klingen.
Es sollte so roh sein, wie sie und Bernsten lieferte. James Plotkin (Khanate, Nadja) hat das Mastering übernommen. Speziell ist auch das Design ihres Album-Covers, das nach allem anderen als nach Standard Death Metal oder Grindcore schreit. Das «Jhyappa» Coverdesign (von Masato Chaos) basiert auf einer Selbstverbrennung. Es symbolisiert nicht die Kämpfe gegen eine Religion oder eine Regierung, sondern gegen sich selbst. Jeder hat innere Kämpfe zu bewältigen, im Kopf und im Leben, aber der Einzige, der die Kämpfe beenden kann, ist die Person selbst.
Man muss sich selbst geistig näherkommen, um als Sieger hervorzugehen, alos die Selbstverbrennung gegen das innere Selbst. Klingt eindeutig spiritueller als ihr Sound, aber Spiritualität ist oft auch nicht das, als was sie uns verkauft wird! Musikalisch kehren die Jungs jedenfalls zu ihren «Lathi Charge» Wurzeln zurück und schliessen somit den Kreis der alten Schule. «Jhyappa» ist der ersten EP klanglich und strukturell sehr ähnlich, ist aber definitiv die metallischste Platte, zugleich die zugänglichste und am besten zu verdauende. Einfach alles andere als normal!
Oliver H.